Am 15. Oktober 2002 fand im Rathaus von Neukirchen-Vluyn die Preisverleihung des internationalen landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs „Halde Norddeutschland“ statt.
Der Wettbewerb zur Neugestaltung der 102 m hohen Halde des Bergwerks Niederberg in Moers mit einer Fläche von 82 ha war im April EU-weit ausgeschrieben worden. Die Jury unter dem Vorsitz von Carl Fingerhut vergab gleichberechtigt drei zweite Preise zur weiteren Bearbeitung sowie ergänzend die Preise 4-6.
- 2. Preis (16.000 Euro): pha architektur Arndt Hermann mit Christof Staiger Landschaftsarchitekt, Berlin
- 2. Preis (16.000 Euro): Guba + Sgard Landschaftsarchitekten mit Wieland + Feyerherm Architekten, Berlin
- 2. Preis (16.000 Euro): WES & Partner, Hamburg mit OBSERVATORIUM, Rotterdam
- 4. Preis (8.500 Euro): LAD+ Landschaftsarchitektur Diekmann, Hannover
- 5. Preis (6.000 Euro): Agence Ter.de GmbH mit Alex Wall, Urban Design, Karlsruhe
- 6. Preis (5.000 Euro): Architekturbüro Herwig Beitler mit Wamsler, Rohloff, Witzmüller, Freiraumarchitekten, Regensburg
Das Konzept des Berliner Büros „pha architektur“ setzt sich aus vier prägnanten Elementen zusammen, die in einem stufenweisen Realisierungskonzept umgesetzt werden sollen: Im Mittelpunkt des Entwurfs steht der „skywalk“ als linearer Boulevard zur Ausübung unterschiedlicher Trendsportarten. Die „Base“ am Fuß der Halde vereint intensive und gebäudebezogene Sportaktivitäten, als „Nature“ wird ein extensives Biotop auf dem nordöstlichen Haldentop bezeichnet. Erschlossen wird die Halde im äußeren Bereich durch eine „Spline“.
Die Berliner Arbeitsgemeinschaft Guba + Sgard mit Wieland + Feyerherm Architekten" greift mit ihrem Beitrag die „Begabungen der Landschaft“ (Juryprotokoll) auf und verstärkt sie mit sorgfältig in die Landschaft eingesetzten Sport- und Freizeitnutzungen. Landmark des Entwurfs ist das in Form einer Raumkapsel gestaltete Restaurant „Apollo 7“.
Das Rotterdamer Architekturbüro OBSERVATORIUM mit WES & Partner, Hamburg, setzen im Gegensatz zu den Berliner Büros auf die Halde als einen Ort der kontemplativen Ruhe. Dieser wird nur am Fuß mit sportlichen Aktivitäten besetzt, während der Berg selbst über mehrere Gipfel und Kuppen, Aussichtspunkte, Ruhezonen und einen Absprunghügel für Paraglider gegliedert wird. Im Talschluss befindet sich das „Refugium“, eine geschlossene Einheit in der Form eines antiken Klosters.
Die Verfasser der drei zweiten Preise sollen in einem Auftragskolloquium mit der Weiterbearbeitung ihrer Entwürfe unter neuer Aufgabenstellung betraut werden. Das Kolloquium wird voraussichtlich Mitte Dezember stattfinden.