Bereits kurz vor seiner Fertigstellung hat das Projekt Haus am Meer – Wohnbebauung am Marinow-Ufer, St. Petersburg das „Goldene Diplom“ der Architektenkammer Russlands erhalten. Damit ist es das erste deutsch-russische Projekt überhaupt, das mit dieser höchsten Architekturauszeichnung Russlands für das beste realisierte Projekt geehrt wurde. Der Entwurf stammt aus einer Arbeitsgemeinschaft der Architekten Sergei Tchoban, nps tchoban voss (Berlin), und Ewgenij Gerasimow, EGP (St. Petersburg).
Sergei Tchoban erläutert gewohnt wortmächtig: „Es ist ein abgeschlossener Komplex mit rund 160 Appartements und großzügigen Wohnungen auf der von Parks und malerischen Sommeranwesen geprägten Krestowski-Insel nördlich der St. Petersburger Innenstadt. Zwölf Solitäre ruhen auf einem Sockelband und überschauen mit vier bis sechs Geschossen die Petersburger Bucht.
Mit ihren weißen Steinfassaden setzen die Bauten in moderner Form die lange Tradition italienischer Baukunst in der einstigen Zarenstadt fort.
Die Komposition ordnet in einer S-förmigen Geste zwei Räume unterschiedlicher Ausprägung an und öffnet sich zum Wasser. Der eine Raum stellt als zentrale Promenade des Komplexes mit einer Allee, Bassins und Fontänen die Verlängerung der Achse des Grebnoj-Kanals her. Der andere bildet eine ruhige, nahezu abgeschlossene Grünanlage mit Erholungszonen und Spazierwegen. Panoramenartige Ausblicke bewahren das Meer als Teil des gesamten Lebensraumes auf der Krestowski-Insel.
Wohngebäude und Appartementhotel sind 4- bis 6-geschossige Bauten mit Flachdächern. Die Fassadenlösungen des Komplexes vereinen moderne Stilelemente mit der historischen Architektursprache St. Petersburgs. Der traditionell strenge und schlanke Stil aus exakter Linienführung und logisch proportionierter Tektonik erhält ein modernes Outfit durch innovative Fassadentechnologien und Texturen. Die Ornamentierung, deren Details den Jalousien und aufgesetzten Fensterläden der französischen und italienischen Architektur entlehnt wurden, erzeugt eine neue, überraschende Deutung in der künstlerischen Gestaltung des Komplexes. Der ausgewogene Wechsel von Glas- und Steinplatten stellt eine reiche und doch dezente Fassadenplastik her.“