Home-Office, Lockdown oder Quarantäne: Wir alle waren in den pandemischen eineinhalb Jahren sehr viel mehr zu Hause als sonst. Und wir haben dabei wohl auch etwas eigentlich Selbstverständliches mehr zu schätzen gelernt: den Komfort unseres Wohnraums. Um diesen ging es auch in der Ausschreibung für das Goldene Haus 2021, das die LBS-Gruppe jährlich unter wechselndem Motto in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „Das Haus“ auszeichnet. Die LBS-Gruppe versammelt die Landesbausparkassen verschiedener regionaler Sparkassen.
Es ist die nunmehr die 39. Ausgabe des Wettbewerbs mit offener Ausschreibung. Eine dreiköpfige Jury besichtigte insgesamt 84 Häuser. Dabei stellte sie sich die Frage, wie privates Wohnen heute überhaupt funktioniert. Was wünschen sich die Leute, welche Lösungen finden sie angesichts der auch in der Pandemie weiter steigenden Grundstückspreise und des knapper werdenden Raums in den Städten? Viel Platz und aufwändige Materialien braucht es offenbar für ein großes Komfortgefühl nicht, das zeigen die Gewinnerprojekte, die die Jurorinnen
Sandra Bruns, Innenarchitektin und Professorin an der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe,
Stefan Siebert, Vorsitzender des Vorstands der LBS Landesbausparkasse Südwest, und
Gunnar Brand, Ressortleiter Bauen & Renovieren der Zeitschrift „Das Haus“ nun auswählten:
- Hauptpreis: Doppelhaus in Baldham von IFUB* (München)
- Hauptpreis: Dachausbau in Köln von Demo Working Group (Köln)
- Anerkennung: Einfamilienhaus in Halblech-Trauchgau von Studio Meichelböck (Oberammergau)
- Anerkennung: Einfamilienhaus in Kleve von André Lemmens Architekten (Kleve)
- Anerkennung: Einfamilienhaus in Würzburg von Claus Arnold Architekten (Würzburg)
- Anerkennung: Einfamilienhaus in Soest von Rolf Mertens (Soest)
- Sonderpreis: Reihenhaus in Berlin von PAC – Project Architecture Company (Berlin)
- Sonderpreis: Schulhaus in Siebeldingen, Sanierung in Eigenleistung einer Tischlermeisterin
Acht Preise und acht sehr unterschiedliche Lösungen, sich ein komfortables Wohnhaus zu schaffen. Dabei beweisen die zwei Hauptpreise, wie gut Komfort auch in dichtem Zusammenleben funktionieren kann: In einem Doppelhaus außerhalb der Stadt einerseits, dessen jeweilige Hälften die bewohnenden Familien mit den Architekt*innen individuell ausgestalteten. Und in einem Ausbau in der Kölner Innenstadt andererseits, der das gewöhnliche Satteldach zu einem – Zitat Sandra Bruns – „überraschenden Raum“ macht, zu einem „harmonischen wie abwechslungsreichen Wohnumfeld.“ Ein Sonderpreis für eine Tischlermeisterin in Siebeldingen hebt hingegen hervor, welche gelungenen Ergebnisse möglich sind, wenn man einfach selber (um-)baut.
(sj)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Peter | 16.11.2021 17:10 UhrIFUB *
Das Doppelhaus in Baldham von IFUB* gefällt mir super! Raffinierte Details und die banale Typologie des Reihenhauses spannend interpretiert!
IFUB* die muss man sich merken!