Gestern wurden in Berlin die Preisträger des diesjährigen Praemium Imperiale bekannt gegeben. In der Kategorie Architektur geht der wichtigste japanische Kulturpreis in diesem Jahr an den mexikanischen Architekten Ricardo Legorreta. Zu den früheren Preisträgern des seit mehr als 20 Jahren verliehenen Preises gehören unter anderen Toyo Ito, Zaha Hadid, Peter Zumthor, Herzog & de Meuron, I. M. Pei, Frei Otto, Norman Foster, Jean Nouvel, Renzo Piano und Alvaro Siza.
Ricardo Legorreta wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet, seine internationale Wirkung und seinen Einfluss. Mit seinen Bauten verbindet er Traditionen der westlichen Moderne mit der Baukultur seines Heimatlands Mexiko. Brillante Farben, geometrische Formen, Wasserbecken und Brunnen, lichtdurchflutete Räume und intime Innenhöfe kennzeichnen seinen Stil. Der Achtzigjährige hat sich während seiner Laufbahn nicht nur mit Architektur, sondern auch mit Innenarchitektur und Landschaftsplanung beschäftigt. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen das Camino Real Hotel in Cancun, das Mexican Museum in San Francisco, das Hispanic Cultural Arts Center in Dallas und die Bank of Finance in Managua / Nicaragua. Zurzeit arbeitet Ricardo Legorreta eng mit seinem jüngsten Sohn Victor zusammen. Er ist der erste mexikanische Künstler, der mit dem Preis des japanischen Kaiserhauses ausgezeichnet wird.
Der „Nobelpreis der Künste“ wird jährlich in den Kategorien Malerei, Musik, Theater/Film, Skulptur und Architektur vergeben. Neben dem mexikanischen Architekten werden mit dem Praemium Imperiale 2011 auch der britisch-indische Bildhauer Anish Kapoor, der amerikanische Videokünstler Bill Viola, die britische Schauspielerin Judi Dench und der japanische Dirigent Seiji Ozawa ausgezeichnet. Der mit 130.000 Euro dotierte Preis wird am 19. Oktober 2011 von der Japan Art Association verliehen.
Zum Thema:
www.praemiumimperiale.org