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17.08.2011
Parametrisches Raumschiff
Prähistorisches Museum in Südkorea fertig
Würde der nächste James Bond in Südkorea spielen, wäre dieses Museum in Jeongok ein passender Drehort. Man kann sich schon vorstellen, wie sich der Geheimagent hinter einem der Mammuts versteckt und danach an der glänzend silbernen Fassade abseilt.
Der Entwurf für den Neubau des Prähistorischen Museums stammt von dem französischen Büro X-TU Architects. Dahinter steckt das Pariser Architektenduo Anouk Legendre und Nicolas Desmazières, das sich im April 2006 mit dem silbernen Raumschiff im Wettbewerbsverfahren durchsetzen konnte – ein ziemlich zeitgenössischer Entwurf für ein Prähistorisches Museum, in dem die Tier- und Pflanzenwelt der Urzeit ausgestellt werden soll. Der raumschiffähnliche Museumsneubau ist nun fertig gestellt und wird in den kommenden Wochen eröffnet.
Errichtet wurde der Neubau mitten in der Landschaft, angeblich an der Fundstelle einer der ersten Faustkeile der Altsteinzeit in Eurasien. Die Architekten haben das Museum so konzipiert, dass es tagsüber die umgebende Landschaft reflektiert und sich in nachts in eine Laterne verwandelt. Die Fassade setzt sich aus hochpolierten Aluminiumplatten und Glas zusammen, so dass sich die Umgebung darin spiegeln kann. Entworfen wurde der Baukörper mit Hilfe parametrischer Gestaltungssoftware. Die glänzenden Aluminiumelemente sind nach computergenerierten Mustern perforiert, um Tageslicht in die Ausstellungsräume zu lassen.
Das Museumsinnere mit den weißen hellen Wänden, die übergangslos mit dem Boden verschmelzen, erinnert stark an architektonische Zukunftsvisionen. Es ist ein bewusst gewählter Gegensatz zu den Exponaten, denn die ausgestellten Fossilien, Steinzeitwerkzeuge und Wandmalereien werden in einer solchen spacigen Umgebung wirklich extrem inszeniert – oder sie wirken noch älter, als sie sowieso schon sind.
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