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31.05.2017

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Rosa Inszenierung

Prada-Catwalk in Mailand von AMO


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Mitten im Raum sitzen die Zuschauer auf einfachen, langen Bänken. Ein Model nach dem anderen läuft vorbei. Gebannte Blicke folgen ihnen und spiegeln sich zigfach. Raumhohe Fenster und Spiegel, unterbrochen nur von weißen und rosa Stützen, geben permanent neue Ein- und Ausblicke. Auf die Models und die Kleider, auf das Gebäude und sein gewölbtes Glasdach mit Kuppel, eröffnet 1867.

Denn für die Präsentation ihrer Resort Show 2018 wählte das italienische Label Prada einen besonderen Ort: das Osservatorio im Herzen Mailands, eine neue Ausstellungsfläche der Fondazione Prada, die 2016 eröffnete. Das 800 Quadratmeter große und vollständig restaurierte Osservatorio ist als Ort für zeitgenössische Fotografie und visuelle Kommunikationsmedien konzipiert. Es liegt auf der fünften und sechsten Etage eines der Hauptgebäude der eleganten Galleria Vittorio Emanuele II und gibt den Blick frei auf die Dachkonstruktion der weltberühmten Einkaufspassage Giuseppe Mengonis. Für Prada auch ein historischer Ort, hat die italienische Marke doch hier in der Galerie 1913 ihren ersten Shop eröffnet.

Für Pradas Resort Show 2018 interpretierte das Büro AMO/OMA (Rotterdam) – das seit vielen Jahren für das Modelabel arbeitet – die Räume des Ausstellungsraums neu. Waren es in der Vergangenheit farbig angestrahlte Catwalks aus Metall, oder aus hölzernen Trennwänden konstruierte Laufstege in fensterlosen Industriehallen, war es diesmal ein lichtdurchfluteter Runway, dessen Wände fast ausschließlich aus Glas und Spiegeln bestehen.

AMO schuf auf dieser Fläche durch reflektierende und lichtdurchlässige Stützen  eine zersplitterte Kulisse. Die Models liefen an den Fenstern entlang, die in der Nachmittagssonne glühten. Sie präsentierten pastellfarbene Kleider und Plisseeröcke zwischen Himmel und Eisenkuppel, die zur stillen Kulisse für die Fashion Show wurden.

Auf der anderen Seite des Raumes wurde das Szenario dekonstruiert: Ein durchgehender Spiegel warf die Gesamtszene zurück, vergrößerte den Raum. Verzerrte Fragmente der Galerie verschmolzen für den kurzen Moment der Inszenierung. Der Laufsteg wand sich ohne Anfang, ohne Ende um die Zuschauerbänke, eine „Konfrontation zwischen echten und fertigen Momenten“. (kat)

Fotos: Agostino Osio, Alberto Moncada


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

solong | 01.06.2017 14:09 Uhr

... eben nur ...

... auch ein architekt ... oder wäre er gern nur einer ... denn dann würde er erkennen ... dass diese sehr zurückhaltende ... reduktion auf das wesentliche ... die leidenschaft ... alles andere ist ... als eine brautmodenschau in einem kleinstadt modehaus ... rotkäppchen ist auch kein veuve clicquot ....

3

Jan | 01.06.2017 11:06 Uhr

Sehr gut

dass die Baunetz-Redaktion nicht (wie anscheinend die vorhergehenden Kommentatoren) mit aufgesetzten Scheuklappen durch die Gegend läuft und sich zum Fachidioten degradiert.

Danke, dass Sie mal auch woanders hinschauen und darüber berichten, denn Interdisziplinarität birgt so manch spannende und neue Möglichkeiten für alle von uns.

2

noch ein architekt | 31.05.2017 16:59 Uhr

toll!

total gut gelungen wie sich der catwalk in den bestand einfügt. man sieht, dass das thema auch städtebaulich betrachtet wurde und man mal etwas neues gewagt hat.
sehr gut! ich bin auf weitere projekte gespannt und freu mich auf den dogwalk.
ich hol mir jetzt ne kaffee!

1

auch ein | 31.05.2017 15:42 Uhr

architekt

wenn kleinstadt-modehäuser freitags abends eine kleine brautmodenschau machen ist es ähnlich....paar bänke rein und die models laufen vorbei.

was soll das bei BAUNETZ ?

 
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