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06.01.2020
Moderne Festung in Stuttgart
Polizeizentrale von Peter W. Schmidt
Laut Polizeipräsidium Stuttgart gehört die baden-württembergische Metropole im bundesweiten Vergleich zu einer der sichersten Städte Deutschlands. In diesem Kontext verwundert der Blick auf den Neubau für das Führungs- und Lagezentrum, den das Pforzheimer Büro Peter W. Schmidt Architekten im Auftrag des Bauherren Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Stuttgart entworfen hat, wirkt er doch wie ein Festungsgebäude. Der knapp sieben Millionen Euro teure Neubau ergänzt das ursprünglich als Klinik errichtete Gebäudeensemble, in dem seit den späten 1970er Jahren das Polizeipräsidium Stuttgart untergebracht ist.
Der monolithische, fast fensterlose Neubau befindet sich an der Stelle eines einstigen Garagentrakts und schiebt sich an seiner Nordseite in den dahinterliegenden Hang. Mit dem dunklen Klinker setzt er sich optisch deutlich vom Bestand ab und macht schon aufgrund seiner Außenwirkung klar: Hier kommt keiner rein. Laut Aussage der Architekten ist das Gebäude mit seiner zweischaligen Außenwandkonstruktion energieeffizient und wird technisch autark betrieben. Die einzigen von außen ersichtlichen Fensterflächen sind zu den Zwischenräumen der kolossalen Einschnitte hin ausgerichtet, die an überdimensionierte Burgzinnen erinnern. Tageslicht gelangt hauptsächlich durch Lichtschächte in der Decke ins Gebäude.
Die Geschlossenheit der Fassade mache umfangreiche Sicherungsmaßnahmen des im Obergeschoss untergebrachten Leitstandes überflüssig, erklärt der Architekt den Entwurfsgedanken: „markant und sicher“. Im Sockelgeschoss, über dem das Lagezentrum weit auskragt, ist die technische Versorgung zum notfalls autarken Dauerbetrieb untergebracht. Der überdachte Außenbereich dient als Parkplatz für die Diensträder. Ob der Anmutung des Neubaus stellt sich durchaus die Frage, was für ein Bild die Polizei den Bürgern mit einem solchen Bau vermitteln will. (tl)
Fotos: Stefan Müller
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Wuchtiger Auftritt: Das Lagezentrum des Polizeipräsidiums Stuttgart
Die wenigen Fensterflächen sind zu den Zwischenräumen der zinnenartigen Einschnitte hin ausgerichtet.
Durch Lichtschächte gelangt Tageslicht ins Gebäude.
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