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29.09.2016

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Ornamentfassade gegen Imagekrise

Polizeistation von Ameller Dubois


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Die Polizei hat nicht gerade einen guten Ruf in den Pariser Banlieues. Daher gibt das französische Innenministerium der Verbesserung ihres Ansehens eine hohe Priorität und verankert ein vorteilhafteres Image der Polizei sogar im nationalen Plan. Architektur – vor allem die Erneuerung der Polizeireviere – ist Teil dieser politischen Strategie.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass selbst Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve bei der Einweihung des neuen Reviers einer 31.000 Einwohner-Kommune nordwestlich von Paris zugegen ist. An dem Bau von den Pariser Architekten Ameller Dubois in Les Mureaux lässt sich exemplarisch ablesen, welche ästhetischen Qualitäten bei der baulichen Repräsentation des Exekutivorgans fortan erwünscht sind: „Leichtigkeit“ und Transparenz.

Selbstredend muss der Bau aber natürlich gleichzeitig den Sicherheitsanforderungen an ein Polizeirevier genügen. Transparenz kann also nur als Suggestion funktionieren, als Ornament. Und so verbirgt sich hinter der perforierten, fragilen Metall-Hülle, die einem Pollock-Gemälde nachempfunden zu sein scheint, eine zweite, robustere Fassade, hinter der sich wiederum ein funktionaler, abgesicherter Bau mit Verwahrungszellen, Sicherheitsräumen, Rezeption, Büros, Sportraum und Tiefgarage verbirgt.

Nur ein Zyniker würde sagen, der Fassaden- beziehungsweise Imagewechsel hat hier nicht geklappt: Der von den Architekten konzipierte Innenhof des neuen Polizeireviers bekam kurz nach der Eröffnung eine neue Funktion. Er wurde in eine Gedenkstätte umgewandelt – ein Ort, der an das tödliche Attentat auf den Polizeichef des Reviers erinnern soll. (df)




Fotos: Sergio Grazia


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