Das größte Bauvorhaben Hessens, das neue Polizeipräsidium in Frankfurt, feierte am Montag den 21. August 2000 Richtfest. Der 470 Millionen Mark teure Neubau wird von dem Frankfurter Architekturbüro Kalmbacher und Ludwig zusammen mit KSP Engel und Zimmermann geplant, die 1995 den dazu europaweit ausgelobten Wettbewerb für sich entscheiden konnten.
Im Dezember 1998 (siehe BauNetz-Meldung) wurde auf dem 2,5 Hektar großen Areal an der Adickesallee der Grundstein für den über 20 Jahre lang diskutierten Neubau gelegt.
Das schlichte architektonische Konzept und die strenge Formensprache hatten im Vorfeld des Projekts für Kritik gesorgt.
Der fünfgeschossige Baukomplex von 232 x 127 Metern ist ein geschlossener Block mit acht Innenhöfen. Auf rund 57.000 Quadratmetern werden hier ab Herbst nächsten Jahres 2.000 Polizeibeamte arbeiten.
Die klar gerasterten Fassaden zur Straßen gestalten sich aus sicherheitstechnischen Gründen ohne Schlitze, Vor- und Rücksprünge, so dass der Bau recht abweisend oder festungsartig wirkt. Die Ordnung der Fassaden und des Grundrisses nimmt Bezug auf die Bauaufgabe und soll damit die „durch und durch strukturierte Einheit des Polizeiapparates“ symbolisieren.
Die Innenhöfe sollen als Garten für die Kantine und als Betriebshöfe dienen, wobei einer der Höfe von der Straße zum Eingangsbereich führt. Der dafür vorgesehene zweigeschossige Durchgang ist die einzige Zäsur der langen Fassade an der Adickesallee und erlaubt dem Bürger nur hier das Betreten des Gebäudes. Zum Blockinnern werden die Fassaden immer transparenter - die Erschließungsspange, die den Block in der Längsachse teilt, ist schließlich vollständig verglast. Zusammen mit hell gestalteten Büroräumen soll mit dem Grün der Innenhöfe eine angenehme Arbeitsatmosphäre entstehen.
Eine weitere Luftaufnahme ist als Zoombild hinterlegt (Quelle: Laubner-Luftbild, Bonn/Berlin).