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27.03.2018
Motivierte Materialität in Aschaffenburg
Polizeiinspektion von Bez + Kock
Direkte Lage an der Autobahn – was für andere Projekte ein K.-o.-Kriterium wäre, ist beim Neubau der Verkehrspolizeiinspektion in Aschaffenburg, die etwa 6.500 Einsätze jährlich bewältigen muss, besonders vorteilhaft. In dem kürzlich fertiggestellten Gebäude des Stuttgarter Architekturbüros Bez + Kock sind die Dienststellen der Autobahn- und der Verkehrspolizei Aschaffenburg untergebracht. Das Gebäude teilt sich in zwei Gebäuderiegel, die auf Grund der Topografie unterschiedliche Zugangsniveaus haben. Das Haupthaus liegt zur Straße oben am Hang, ein großer Hof sowie ein schmales Garagengebäude liegen eine Ebene tiefer.
Das Hauptgebäude ist 65 Meter lang, 18 Meter breit und als klassischer Dreibund konzipiert. Die Büros befinden sich zu den Fassaden hin, die Nebenräumen sind im Mittelteil untergebracht. Eine offene, großzügig angelegte Treppe erschließt die Geschosse. Garagen, Hafträume, Umkleiden, Lager und Haustechnik befinden sich im Untergeschoss, das man vom Hof aus niveaugleich betreten kann.
Bei der Gestaltung wurde viel Augenmerk auf die Materialwahl gelegt. Betonfertigteile, ausgeführt als Sandwichelemente, verkleiden die Fassade der beiden oberen Geschosse. Die Oberfläche aus gesäuertem Weißbeton ist als Relief angelegt, um ein Spiel aus Licht und Schatten zu erzeugen. Die länglichen Fensterbänder sind durch dunkel eloxierte Paneele eingefasst. Das Erdgeschoss besitzt eine dunkle Putzfassade, die zusammen mit den gestockten Betonstelen des massiven Zauns eine einheitliche Sockelzone bilden. Auch im Innenraum spielt die Materialität eine wichtige Rolle. Auf Grund der ausschließlichen Verwendung von weißen und hellgrauen Tönen könnten die Innenräume kühl wirken – doch durch die bruchrauhen Kalksandsteinwände entsteht ein angenehmer Effekt.
Um den Wärmebedarf zu reduzieren, wurde nach Aussage der Architekten ein hoher Dämmstandard gewählt, so dass der von der EnEV geforderte Wert um 30 Prozent unterschritten werden konnte. Der verbleibende Wärmebedarf wird über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe gedeckt, die zum Heizen und Kühlen über eine Fußbodenheizung verwendet wird und durch eine Solaranlage für Warmwasser und eine Heizungsunterstützung ergänzt wird. (kh)
Fotos: Stephan Baumann
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Sandwichelemente aus gesäuertem Weißbeton verkleiden die oberen Geschosse.
Durch die Hanglage ist ein Teil des Sockelgeschosses eingegraben.
Durch die bruchrauhen Kalksandsteinwände entsteht ein angenehmer Effekt.
Eine offene, großzügig angelegte Treppe erschließt die Geschosse.
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