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25.11.2009

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Halber Stern

Polizeigebäude in Sevilla fertig


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Hierzulande hat nur der „Kriminalist“ im ZDF ein vergleichbar schönes Büro, seit kurzem können sich jedoch zumindest in Sevilla die echten Kommissare auf ihren neuen Arbeitsplatz freuen: In der andalusischen Großstadt wurde eine Polizeistation mit Büros nach den Plänen von Paredes Pedrosa (Madrid) fertig gestellt.

Das Gebäude folgt einer ungewöhnlichen Geometrie: Ähnlich wie das als idealisiertes Überwachungsszenario entworfene „Panoptikum“ von Jeremy Bentham (auf das sich die Architekten explizit beziehen) ist es halbkreisförmig bzw. als „halber Stern“ aufgebaut. Um eine städtebauliche Konkurrenz mit den umliegenden Hochhäusern zu vermeiden, wurde jedoch auf eine weitere Höhenentwicklung verzichtet. Das Gebäude sollte seine repräsentative Funktion vielmehr über eine betonte Horizontalität ausdrücken, die durch eine große Fuge zum Boden hin zusätzlich verstärkt wird. Die Polizeistation bekommt dadurch etwas von einem über der Erde schwebenden Körper.

Auch der Sonnenschutz leitet sich ganz selbstverständlich aus der skulpturalen Form ab: Eine vom Dach abgehängte weiße Betonwand wickelt das gesamte Gebäude komplett ein. Das Glas dahinter wird so vor der starken Sonneneinstrahlung geschützt, je nach Himmelsausrichtung ist es unterschiedlich weit von der Außenhaut entfernt angeordnet.
Das Raumprogramm organisiert sich ausgehend von den vier Zacken des Sterns: So befinden sich die öffentlichen Bereiche direkt neben dem Eingang, alle von ihnen erhalten natürliches Licht. Die Kellergeschosse nehmen die internen Bereiche und die Zellen auf. Ein künstlicher aufgeschütteter, begrünter Hang grenzt das Gebäude ab – zur Stadt hin auch über einen gläsernen Zaun.

Fotos: Roland Halbe


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

LOG | 26.11.2009 14:12 Uhr

Spitze

Spitze. Meinen Glückwunsch!

1

ulla | 25.11.2009 17:45 Uhr

"sonneneinstrahlungs-schutz"

... und alle "nicht-öffentlichen" bereiche haben 24h stunden am tag das licht brennen??? oder bekommen alle kommissare "zwecks besserem durchblick" sowieso stirnlampen beim betreten der arbeitsstätte ausgehändigt??? (vielleicht eine maßnahme, die arbeitsstunden der gesetzeshüter ganz unbemerkt auf 16h pro tag auszudehnen - den sonnenuntergang bzw. vielleicht -aufgang bekommt hier ja außer der rezeptionistin niemand mit, scheint mir...)
prinzipiell gefällt mir der bau ganz gut, aber ich mache mir sorgen, ob die abgehängte betondecke nicht eventuell auch was anderes abhält als nur die erhitzung des gebäudes...???

 
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