Man erkennt es an der fast schon zwergenhaften Spitze des Warschauer Kulturpalastes: Was zunächst wirkt wie eine x-beliebige Hochhausterrasse irgendwo auf der Welt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als spektakulärer, öffentlicher Raum, der in naher Zukunft das höchste Haus Polens krönen soll. Das Londoner Büro von Foster + Partners gestalten den sogenannten Varso-Turm, dessen Aussichtsplattform sogar die höchstgelegene in Europa sein wird.
In der vergangenen Woche war der Baubeginn für das Projekt, und bereits 2020 soll das 310 Meter hohe Volumen mit seinen 53 Stockwerken in den Himmel ragen – durchaus also ein ehrgeiziges Unternehmen, das hier betrieben wird. Kein Wunder, dass auch die Lage entsprechend prominent ist: Als direktes Gegenüber des zentralen Hauptbahnhofs wird das Hochhaus die Warschauer Skyline künftig dominieren.
Hinsichtlich des Programms gibt es keine Überraschungen – im Wesentlichen dreht sich hier alles ums Geschäft: Im unteren Teil des Volumens gibt es das übliche Angebot aus Einzelhandel, Cafés und Restaurants, die ebenfalls für die auf 230 Metern Höhe gelegene Terrasse vorgesehen sind. Die restlichen Etagen sind für flexible Büroeinheiten reserviert. Soweit auf den Visualisierungen aus Vogelperspektive erkennbar, ist die Architektur konsequent gläsern modern. Innovation verspricht zumindest die zweiseitig von Galerien gesäumte Dachterrasse.
Entstehen soll insgesamt eine Geschossfläche von rund 140.000 Quadratmetern, ein niedrigeres Gebäude des Warschauer Büros Hermanowicz Rewski Architekci rundet das Vorhaben ab. Verantwortlich bei Foster + Partners ist Grant Brooker, dessen Position mit Head of Studio 1 angegeben wird. (sb)
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macmo | 16.01.2017 15:41 UhrPrima!
Bin sehr gespannt wie die Ausführung und Architektur vor Ort wirken wird. An dieser Stelle ist das Hochhaus städtebaulich sicher richtig plaziert und Warschau erhält ein weiteres schönes Stück Architektur, auch als Pendant zum bereits fertig gestellten (auch sehr schönen) Hochhaus von Daniel Liebeskind. Da ich des Öfteren in Warschau unterwegs bin, werde ich mir den Turm sicher in natura nach erfolgter Fertigstellung anschauen.