Nein, es geht nicht um das Berliner Stadtschloss. Obwohl das Projekt und seine nahezu ätherische Anmutung auch ein interessantes Statement zum temporären Info-Pavillon auf dem Schlossplatz, der Humboldt-Box, gewesen wären... Auf dem Alice-Salomon-Platz in Berlin-Hellersdorf bauen die Künstler Anna Borgman und Candy Lenk ein „Luftschloss“ aus Stahlgerüsten und grünen Baunetzen. Das Projekt läuft seit dem 14. März 2012 und gliedert sich in vier Phasen, die bis zum 11. April 2012 verschiedene Stadien von Wandlungsprozessen visualisieren sollen. Die Installation ist einer der Preisträger des Wettbewerbs für temporäre Kunstprojekte „Helle Mitte“.
Mit der Verwendung von Gerüsten und Fassadennetzen, wie sie bei fast jeder Baustelle vorkommen, wollen die Künstler auch auf die nie zu Ende geführten Planungen der Großsiedlung Hellersdorf verweisen. Durch die politische Wende und die Insolvenz des Entwicklungsträgers prägten bis heute „nicht fertig gestellte Maßnahmen“ das „unfertige Bild der ‚Hellen Mitte‘“.
Durch die „Gestalt einer Baustelle“ soll ein „Objekt ohne finale Gestalt, ein Werk des Übergangs“ enstehen, das in seiner Präsenz bereits die eigene Abwesenheit vorweg nimmt. Die üblicher Weise zum Verhüllen von Bauprozessen verwendeten Materialien werden dabei selbst zu Baustoffen, deren Ausdruck „zwischen der verwurzelten Tektonik einer Baustelle und dem ortlosen Schweben einer Wolke“ oszilliert und so einen „anhaltenden Zwischenzustand“ thematisiert.
Zum Thema:
www.projektluftschloss.de
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