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24.04.2012

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Frischzellenkur

Platzgestaltung bei Mailand


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Wie viele Vororte großer Städte leidet auch Rozzano am Rand von Mailand unter Imageschwierigkeiten. Die typischen Probleme stigmatisierter Großsiedlungen kommen hier zusammen, soziale wie räumliche. Labics setzten bei Letzteren an: Das Büro für Architektur und Städtebau aus Rom hat einen Parkplatz in eine vielseitig nutzbare Fäche verwandelt; kürzlich wurde die aufgefrischte Piazza Fontana fertig gestellt.

Der Grundgedanke der Planungen war, ein neues, beziehungsweise überhaupt erst wahrnehmbares und einladendes Zentrum für Rozzano zu schaffen. Um die vielfältigen Bedürfnisse und Erwartungen der Bewohner zu berücksichtigen, wurden sie stark in den Prozess einbezogen. Das half dem Auftraggeber, der Gemeinde Rozzano, und den Planern, einen identitätsstiftenden Ort zu schaffen, der auch ungeplante Nutzungen ermöglicht.

Das Konzept basiert auf einer Gitterstruktur aus Rechtecken, die die gesamte Fläche von 6.200 Quadratmetern überzieht. Einen „magischen Teppich“ nennen die Architekten das Ordnungsmuster. Dieser Teppich sortiert die breite Palette der Materialien und Oberflächenbehandlungen und gibt den Rahmen für kleinere Eingriffe. Die wiederum liefern den Nutzern das Angebot, ihre eigenen Orte zu finden, sei es zum Spielen oder Ausruhen.

Das Gitter besteht aus „goldenen Rechtecken“, so genannt, weil die Seitenlängen denen des Goldenen Schnitts entsprechen. Es definiert die Flächen für Pflanzungen im Wechsel mit gepflasterten Flächen. In dieses Muster ist eine „Substruktur“ aus dreieckigen Formen eingefügt. Diese bestimmt die natürliche und künstliche Gestaltung der Oberflächen mit Wasser, Stein, Rasen, Büschen und Beeten. Kirsch- und Birnbäume sowie Birken und Akazien wurden gepflanzt, um das ganze Jahr über für ständig wechselnde Blüten und Farben zu sorgen. Die befestigten Flächen bestehen aus so unterschiedlichen Materialen wie ortstypischem Stein, Holz des Irokobaums und Beton.

Um die leicht wellige Topografie zu betonen und mehr Dreidimensionalität und Bewegung zu erreichen, wurde die Landschaft zusätzlich künstlich „gefaltet“.
Der Platz ist mit Bänken und einem Pavillon als Info-Stand möbliert. Als kleines Wahrzeichen und „Tor“ zum Quartier dient eine begehbare Skulptur.

Das Projekt und seine Ergebnisse werden sehr positiv aufgenommen. Soweit nach so kurzer Zeit zu beurteilen, bietet das neue Zentrum Rozzanos Bewohnern einen Treffpunkt, ermuntert zum Austausch und wertet den Gesamteindruck des Viertels spürbar auf.

Alle Fotos: Luigi Filetici


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Letom | 25.04.2012 15:29 Uhr

Platzgestaltung

Komisch, fast nur Bilder aus der Vogelperspektive.
Wohl, weil es sich hier eher um eine Plangestaltung als um eine Platzgestaltung handelt. Wem helfen die Belagwechsel, wenn der Raum, die Ecke zum hinsetzen fehlt, der Ort? Wann geht die Platzgestaltung wieder in die 3. Dimension?

1

Roman | 24.04.2012 17:53 Uhr

Kunst vs Architektur

Läuft man jetzt in einem Kunstwerk? Ist das angenehm? Schade, dass man Adolf Loos so schnell vergessen kann.

 
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