Über acht Jahre ist es her, dass die Architekten des Wiener Büros nonconform für den Theatersommer im niederösterreichischen Haag eine spektakuläre temporäre Tribüne entwickelt haben, die dort seitdem jedes Jahr wieder aufgebaut wird. Nun ist der zweite Baustein der Wiederbelebung des historischen Zentrums feierlich eingeweiht worden: Die neue Platzgestaltung des Haager Hauptplatzes ist fertig.

„Die Mostviertler Kleinstadt verabschiedet sich mit der neuen Platzgestaltung endgültig vom Asphaltfleckerlteppich“, schreiben die Architekten, und man hört hinter dem Pressetext den Wiener Schmäh heraus. „Der Hauptplatz wurde komplett leer geräumt und mit einer Oberfläche versehen, deren Muster aus einem Spiel mit der perspektivischen Wahrnehmung besteht.“ Denn die scheinbar willkürlich über den Platz laufenden Linien beziehen sich auf einen Punkt ungefähr in Platzmitte, von dem aus alle Flächen des Platzes – obwohl von unterschiedlicher Größe – gleich groß wirken. Diesen einen Punkt zu finden scheint den Einwohnern und den Besuchern des Stadtfestes bereits einige Freude gemacht zu haben.

Zur neuen Platzgestaltung gehört auch die Ausstattung der umliegenden Häuserfassaden und des Kirchturms mit indirekter Beleuchtung, die für eine „atmosphärische Nachtstimmung“ sorgen soll. Zur weiteren Qualifizierung der Innenstadt gehört auch noch die Umnutzung eines leer stehenden Gebäudes als „Stadthotel Haag“ – dieses Projekt ist allerdings noch in der Planung. Alle drei Bausteine zusammen bilden das Projekt „Haag 007 – Die Rückkehr des Lebens“ zur Innenstadtbelebung und wurden bei der Verleihung des Otto-Wagner-Städtebaupreis 2007 mit einer Anerkennung bedacht.

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