Dort würde man nicht zuerst suchen, aber: Auch die Schweiz kennt Plattenbauten. Auch dort gehörte zur Stadtentwicklung der 1960er und 70er Jahre der Massenwohnungsbau im Dunstkreis großer Städte.
Das Synonym für die Großsiedlungen in und um Zürich und Genf lautet in der Schweiz „Göhner-Siedlung“, benannt nach dem Bauunternehmer Ernst Göhner (1900 bis 1971), der zwischen 1965 und 1980 gut 9.000 Wohnungen errichtete. Anders als in den meisten anderen Ländern, wurde das Angebot auf eine junge Mittelschicht zugeschnitten und bot ihr großzügigen Wohnraum an. Im Grünen, das ist wieder eine Parallele zum Großteil europäischer Trabantenstädte.
Jetzt widmet sich erstmals eine Ausstellung den Schweizer Platten: „Die Plattenbausiedlungen der Ernst Göhner AG zwischen Hochkonjunktur und Ölkrise“. Sie untersucht den geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext der Entstehungsjahre ebenso wie den Systembau selbst, die Vermarktung der Wohnungen und den Umgang mit dem Erbe heute.
Die Ausstellung ist in Kooperation des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur mit der Professur Philip Ursprung der ETH Zürich entstanden und geht nach ihrer ersten Station an einem authentischen Ort – einer Wohnung in der Siedlung Webermühle – auf Wanderschaft. Im Frühling 2013 soll ein Katalog erscheinen.
Eröffnung: 10. Mai 2012, 18 Uhr
Ausstellung: 11. bis 24. Mai 2012
Öffnungszeiten: Do/Fr 10. /11. Mai: 16 bis 20 Uhr; Sa/So 12./13./19./20. Mai: 10 bis 16 Uhr; Mi 23. Mai: 14 bis 17 Uhr; Do 24. Mai: 16 bis 20 Uhr
Ort: Siedlung Webermühle, Webermühle 31, Neuenhof, Wohnung 4. OG
Zum Thema:
www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch
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