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22.11.2018

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Viel los am Hafen

Planungen für die Überseeinsel Bremen


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Die Bremer „Überseeinsel“ ist eines der größten Entwicklungsgebiete in einem deutschen Hafenareal, das aktuell in Angriff genommen wird. Die 41 Hektar große Halbinsel westlich der Altstadt gehört zum Stadtviertel Überseestadt, an dem schon seit vielen Jahren gearbeitet wird. Bedeutung für die lokale Stadtentwicklung gewinnt sie aufgrund ihrer Nähe zur Innenstadt und als potentielles Scharnier zwischen den bisherigen Quartieren in der Überseestadt, an denen oft die noch fehlende urbane Geschlossenheit kritisiert wird.

Mit durchaus kritischem Blick auf gewisse Versäumnisse bisheriger Planungen in der Überseestadt wurden im letzten Jahr sechs Teams zu einer städtebaulichen Vorstudie eingeladen, drei davon mit einer vertieften Bearbeitung beauftragt. Hier konnten sich die beiden Berliner Büros SMAQ Architektur & Stadt und Man Made Land (Landschaftsarchitektur) gegen gruppeomp architekten (Bremen) und nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner (Hannover) sowie COBE aus Kopenhagen durchsetzen. Vor wenigen Wochen bekamen nun die Berliner den definitiven Zuschlag, den städtebaulichen Rahmenplan zu entwickeln. Ihr zentrales strukturierendes Prinzip sind „grüne Furchen“ zwischen den geplanten Wohnquartieren. Dadurch soll möglichst viel Weser-Atmosphäre in die Tiefe des Quartiers gebracht werden. Die Umsetzung der Planungen hat kürzlich begonnen, das Ergebnis soll im Sommer kommenden Jahres vorliegen.

Andreas Quednau von SMAQ weist auf zwei Aspekte des Plans hin, die den Auslobern besonders gut gefielen. Erstens: die Fortsetzung der Uferpromenade Schlachte bis hin zur Molenspitze. Wenn alles gut geht, wird man in einigen Jahren zu Fuß oder mit dem Rad von der Altstadt kreuzungsfrei bis zum nördlichsten Zipfel der Überseeinsel gelangen können. Und zweitens: die Fußgängerbrücke über das Becken des Europahafens, die nicht zuletzt den Bewohnern des weserabgewandten Stadtteils Walle zu Gute kommt. Die Achse der Brücke führen die Planer bis an das Ufer der Weser, wo sie einen Park anlegen möchten. Die Berliner verantworten nicht nur die städtebauliche Grundstruktur und Landschaftsplanung sondern auch die Entwicklung einiger Bereiche rund um das markante ehemalige Silo von Kellogg’s und die danebenliegende Reishalle.

SMAQ und Man Made Land werden die Planung der Überseeinsel jedoch nicht alleine verantworten. Zum Zuge kommt auch das Team aus gruppeomp und nsp, das mit der Entwicklung der Wohnquartiere und dem Bereich der Gleisanlagen am Ufer des Europahafens beauftragt wurde. „Bremen kommt aus dem Reihenhaus“, betont Oliver Platz von gruppeomp und verweist auf die kompakten, lebendigen Areale der östlichen Vorstadt. Die Planer haben sich an dieser „Bremer Dichte“ orientiert und das Ganze gezielt um Mehrfamilienhäuser ergänzt, um Quartiere mit „familiärem Wohncharakter“ zu schaffen. Mit Blick auf die bestehenden Produktionsbetriebe auf der Überseeinsel weist Platz darauf hin, dass es darum gehe, den richtigen Umgang miteinander zu finden und keine tabula rasa-Planung zu betreiben. Das produzierende Gewerbe solle auch längerfristig integriert werden. Insbesondere die drei Hallen am Europahafen dürften hier weiterhin als Standorte interessant sein.

Außerdem mit von der Partie sind Delugan Meissl Associated Architects. Die Wiener wurden mit der Entwurfsplanung für das Kellogg’s-Silo und die sogenannte Reishalle beauftragt. Sie sollen zu einem Hotel und einer zeitgenössischen Markthalle umgebaut werden. Der Anspruch bei der Überseeinsel ist durchaus hoch, was nicht zuletzt am Investor liegt: Mit der wpd AG ist ein ambitionierter Akteur aus dem Bereich der Windkraft an Bord, der großes Interesse an einem ökologisch orientierten und sozial durchmischten Stadtviertel hat. Geht es nach dem Willen von Klaus Meier, dem Aufsichtsratvorsitzenden von wpd, soll bereits im nächsten Jahr mit der Verlängerung der Uferpromenade begonnen werden. (gh)


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SMAQ und Man Made Land: Blick auf das zentral gelegene Kellogg’s-Silo und die Reishalle, die zu Hotel und Markthalle umgebaut werden sollen.

SMAQ und Man Made Land: Blick auf das zentral gelegene Kellogg’s-Silo und die Reishalle, die zu Hotel und Markthalle umgebaut werden sollen.

SMAQ und Man Made Land: Blick auf das Gesamtareal

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gruppeomp und nsp: Vorschlag für ein dichtes Wohnquartier, das sich an den historischen städtischen Strukturen Bremens orientiert

gruppeomp und nsp: Vorschlag für ein dichtes Wohnquartier, das sich an den historischen städtischen Strukturen Bremens orientiert

Delugan Meissl stecken in der Planungsphase für den Umbau des Speichers und der Reishalle, die als erster Baustein der Überseeinsel Menschen in den zentralen Bereich des weitläufigen Areals locken sollen.

Delugan Meissl stecken in der Planungsphase für den Umbau des Speichers und der Reishalle, die als erster Baustein der Überseeinsel Menschen in den zentralen Bereich des weitläufigen Areals locken sollen.

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