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08.01.2014

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Wenn die Kunst ein Nest baut

Pläne für Wohn- und Atelierhaus in Kalifornien


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Gezeichnet und gefiltert, millimetergenau und in der richtigen Perspektive zusammengesetzt, außerdem alles im richtigen Licht: Die Bilder für das Hendee-Borg House von dem Bostoner Architekten William O’Brien sind täuschend echt, sie sehen aus wie Fotos eines fertig gestellten Neubaus. Anders als der junge italienische Architekt Antonino Cardillo, der vor zwei Jahren mit seinen kunstvollen Renderings etliche Fachpublikationen (unabsichtlich) auf die falsche Fährte lockte, stellt O’Brien mit diesen atmosphärischen Visualisierungen seinen Entwurf für ein Wohnhaus vor.

Die Ästhetik passt, schließlich sind die Häuser für zwei Künstler geplant. Ein Bildhauer und ein Medienkünstler wollen sich in der kalifornischen Stadt Sonoma ein Nest zum Arbeiten und Wohnen bauen und haben den Architekten mit dem Entwurf beauftragt. Markant und dennoch zurückhaltend ist die Reihe neun symmetrisch gespiegelter Dächer, die wie Sägezähne in der Landschaft stehen. Diese entwickeln sich von der Mitte aus vom klassischen Satteldach hin zum für Künstlerateliers typischen Sheddach. Während die eine Frontseite ganz mit Schindeln bedeckt ist, öffnet sich die andere mit einer Komplettverglasung unter den Dachspitzen Richtung Norden – ein gutes Mittel, um die natürliche Belichtung zu optimieren.

Die Studioräume sind im Grundriss über eine Ost-West-Achse gespiegelt, um unterschiedliche natürliche Lichtverhältnisse für jedes Studio unter den jeweils acht Oberlichtern zu erzeugen. In der Mitte des Erdgeschosses beinhaltet das Ensemble die Wohnräume, die von der Terrasse aus zugänglich sind und ein halbes Geschoss tiefer liegen. Durch die räumliche Verschränkung der beiden Ebenen ergeben sich an den Kopfseiten des Hauses Durchblicke von der Galerie in den Wohnbereich. Ob diese Überlegungen, die die einzelnen Räume so gelungen inszenieren, auch in Wirklichkeit überzeugen, werden die Fotos des fertigen Hauses zeigen.

Visualisierungen: Peter Guthrie


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Captain Kirk | 13.01.2014 10:19 Uhr

viel Glück

Bei allem Respekt vor dem schönen Entwurf und der umwerfenden Visualisierung hätte ich große Sorge ob ich den vorgelegten Standard in der Realisierung wirklich durchhalten könnte. Ost-West orientierte Sheddächer, Südfassade vollverglast ohne Sonnenschutz und Öffnungsflügel? Das ganze pragmatische Programm eben das einem das Leben manchmal so schwer macht.
Ob da mal nicht die physikalische Welt böse zurückschlägt?

2

VRZHN | 09.01.2014 12:10 Uhr

[ ]

Genau mein Ding!
Perfekt!

1

kat | 08.01.2014 19:10 Uhr

Kunstnest

Einfach nur gut.

 
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