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23.09.2021
Landgut für alle
Pläne für Wiener Wohnungsbau von g.o.y.a Architekten
Unter dem Namen „Neues Landgut“ wird in Wien im Bezirk Favoriten derzeit ein ehemaliges Bahnareal entwickelt. Unter anderem sind hier AllesWirdGut für den Umbau einer historischen Halle zuständig. Darum herum soll ein Stadtquartier mit anspruchsvollem Wohnungsbau entstehen, wie er für die österreichische Bundeshauptstadt inzwischen fast schon typisch ist. Das jüngst vorgestellte Projekt „Gartenwerk“ wird das Baufeld 4 in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof besiedeln. In einem Bauträgerwettbewerb konnten sich g.o.y.a. Architekten durchsetzen.
Das Büro aus Wien projektiert eine Überbauung von immerhin rund 27.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Wesentliches Element des Vorhabens sind eine gestapelte Grundstruktur und Schrebergärten auf dem Dach. Zwei Baukörper gruppieren sich um einen offenen Hof und werden durch offene Erschließungsregale belebt. Etwas Gewerbe und Gastronomie sowie umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen runden das Angebot von knapp 300 Wohnungen ab. Letztere sind dabei auch auf die Bedürfnisse spezifischer Gruppen wie Alleinerziehende ausgerichtet. Auftraggeber ist die FRIEDEN Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft, die Freiraumplanung übernimmt EGKK Landschaftsarchitektur. Für das Grundstück wird ein Erbbauvertrag bis 2101 abgeschlossen. Rund die Hälfte der Wohnungen richtet sich an Menschen mit geringem Einkommen.
Strukturell ist für den kompakten Neubau eine modulare Holz-Hybrid-Konstruktion vorgesehen. Stahlbetondecken trennen dabei die gestapelten Module, die aus Gründen der Energieeffizienz nicht per LKW fertig montiert angeliefert, sondern vor Ort in einer Pop-up-Factory hergestellt werden sollen. Das Modulsystem erlaube außerdem eine vereinfachte Beteiligung künftiger Bewohner*innen, so die Architekt*innen. Neben den Gärten auf dem Dach, die auch extern angemietet werden können, wird es zudem integrierte Pflanzentröge zur weiteren Intensivierung der Fassadenbegrünung geben. Bei geplanten Gesamtbaukosten von rund 47,5 Millionen Euro entfallen auf einen Quadratmeter vermietbarer Nutzfläche rund 2.510 Euro. (sb)
Zum Thema:
Ein Studentenwohnheim in modulare Holzhybrid-Bauweise steht seit kurzem in Göttingen.
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