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23.02.2024

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Weisser Turm in 3D-Druck

Pläne für Spielstätte in Graubünden


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Der Weisse Turm von Mulegns erntet jetzt schon große Aufmerksamkeit. Und das ist auch die Intention hinter dem bereits länger laufenden Projekt. Mit der von Giovanni Netzer 2005 gegründeten Stiftung und Institution Origen beziehungsweise dem gleichnamigen Festival soll dem ländlichen Raum rund um das Schweizer Bergdorf Riom am Julierpass neues (Kultur-)Leben eingehaucht werden. Dem inzwischen wieder rückgebauten Roten Turm, einer aufsehenerregenden Theaterbühne aus Holz, gelang dies 2017 sowohl in künstlerischer, architektonischer wie auch infrastruktureller Hinsicht: Das Festival zieht internationales Publikum in die isolierte Bergregion an.

In diesem Sommer soll nun mit Tor Alva – wie der Weisse Turm in Mulegns’ Amtssprache Rätoromanisch genannt wird – eine neue Attraktion folgen. Die ersten Säulen der Struktur einer performativen Spielstätte sind gegossen, besser gesagt aus Beton gedruckt. Der Turm wird in dem nur 14 Einwohner*innen zählenden Mulegns verortet sein – einem bis 2016 eigenständigen Dorf an der Passstraße, das nun der Gemeinde Surses zugerechnet wird.

Mit 30 Metern Höhe wird Tor Alva das höchste in 3D-Druck errichtete Bauwerk der Welt sein, so die Verantwortlichen. Neben der Nova Fundazion Origen sind die ETH Zürich, Conzett Bronzini Partner und Zindel United sowie weitere Unternehmen, Institute und Forschungseinrichtungen beteiligt. Als Architekten treten Benjamin Dillenburger von der Abteilung für Digitale Bautechnologien (DBT) des Instituts für Technologie in Architektur an der ETH und Michael Hansmeyer auf.

Inspiriert ist die Gestaltung von der jahrhundertealten Tradition der emigrierten Bündner Zuckerbäcker. Und auch der Druckprozess – im Videotrailer zum Projekt zu sehen – weckt eindeutig Assoziationen an einen Tortenguss. Die darunterliegende Torte, besser gesagt das Fundament, bildet ein historisches, denkmalgeschütztes Gebäude einer alten Fuhrhalterei. Darauf wird die mehrgeschossige, über eine Spindeltreppe erschließbare Struktur in Form eines gestaltgebenden, filigranen Tragwerks aus weißem Beton errichtet. Die in Zürich gedruckten Säulenelemente werden in Savognin zusammengefügt, bevor sie ab Frühjahr, wenn der Spatenstich in Mulegns angesetzt ist, vor Ort aufgerichtet werden können.

Das Projekt vereint zahlreiche Aspekte einer zukunftgewandten Architektur, darunter computergestütztes Design, robotische Fertigung, Verzicht auf Schalung und Reduktion von Materialeinsatz sowie eine elementierte Bauweise, die rückbaubar und mehrmals wiederverwendbar ist. Die Nutzung umfasst Ausstellungen, Installationen, Konzerte und andere performative Formate. Dazu dient der Kuppelsaal als Aussichtspunkt und bietet Platz für 45 Besucher. Die Gesamtkosten sind derzeit mit rund 4,3 Millionen Euro beziffert und sollen durch die öffentliche Hand, Stiftungen und private Förderer finanziert werden. Die Eröffnung ist für Ende Juni 2024 vorgesehen. (sab)


Video:




Zum Thema:

origen.ch


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Sebastian Illichmann | 26.02.2024 18:04 Uhr

Das

tut weh.
Aber so richtig.

5

peter | 26.02.2024 13:41 Uhr

digitales rokoko

die gesamtform des turmes wirkt unförmig, das krönchen lächerlich. vielleicht werden es die freunde historisierender bauformen mögen.

allein der ansatz, dünnwandige hohle säulen aus einem hauptsächlich druckbelastbaren baustoff schichtweise aufzuspritzen, ist schon fragwürdig. auch entwurflich werden die (begrenzten) möglichkeiten der angeblichen zukunftsbauweise nicht genutzt.

ich find's schrecklich.

4

werker | 26.02.2024 09:48 Uhr

Furchtbar

Spätestens bei der Fotomontage #14 muss man es als ETH doch schaffen, auf das eigene Werk zu schauen und zu erkennen das man das vielleicht doch nicht will.

Wenn es wenigstens formalistitisch wäre, aber auch die "Freiform"-Stützen habe sinnlose Kopfplatten und sind außen zylindrisch abgeschnitten (#1).

Man schaue sich den verlinkten roten Turm zum Vergleich an, insbesondere in der Umgebung.

3

dre | 26.02.2024 07:51 Uhr

Discounter Hochzeitstorte

Ich muss @2 vollkommen recht geben!
Hier werden einige gedruckte Säulen einfach um eine herkömmliche Stahl-Gitterrosttreppe gestapelt. Dies hat nicht einmal im Ansatz etwas mit parametrischem Entwerfen oder überhaupt mit gestalterischer Kreativität zu tun. Es ist bedauerlich, dass Ressourcen und Zeit für etwas verwendet wurden, das deutlich mehr Potenzial gehabt hätte.

2

auch ein | 24.02.2024 17:43 Uhr

architekt

nur weil es GEHT muss man es nicht machen....

das ist grauenhaft und bringt die idee des 3D-druckes von häusern eher in verruf....

war (oder ist...) bei den re-use-gebäuden das selbe: müssen immmer shabby aussehen, das will niemand....

1

LOL | 24.02.2024 14:00 Uhr

Kitsch

Mehr kann ich nicht dazu sagen.

 
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