Die kleinen Häuser der Altstadt von Odunpazarı in der zentralanatolischen Provinzmetropole Eskişehir stehen dicht gedrängt beisammen – doch besonders hölzern wirken sie ob ihrer verputzten, bunt gestrichenen Wände nicht. Der Name des Viertels verweist allerdings auf das Baumaterial natürlichen Ursprungs, das hier einst auf dem Holzmarkt gehandelt wurde. In dieser historischen Umgebung will nun ein ambitionierter Privatunternehmer ein Museum für moderne türkische Kunst errichten lassen.
Mit dem Entwurf beauftragt wurden Kengo Kuma & Associates, die sich neben ihrem Hauptsitz in Tokio seit längerem auch in Paris etabliert haben. Die nun vorgestellten Visualisierungen zeigen, dass man sich für den japanischen Architekten keine bessere Vorlage hätte vorstellen können als das Thema, das sich bereits im Namen des Viertels versteckt: Die Volumina des geplanten Museums orientieren sich dabei am baulichen Gefüge der Umgebung, doch im Wesentlichen stapelt der japanische Architekt sehr viel Holz zwischen die alten Häuser.
Yuki Ikeguchi, der zuständige Partner, beschreibt das Museum als verschachtelte Raumfolge, die ähnlich überraschend und abwechslungsreich wie ein Spaziergang durch die Altstadt von Odunpazarı wirken soll. Zum Zentrum hin entwickelt das Gebäude dabei eine beachtliche Höhe, was im Inneren ein großes Atrium erlaubt. Insgesamt werden 3.600 Quadratmeter entstehen, wobei etwas mehr als die Hälfte der Kunst vorbehalten sind. Restaurants, Cafés und Geschäfte dienen ergänzend der Integration der Großstruktur auf Erdgeschossebene. (sb)
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Im ARCHlab-Video spricht Kengo Kuma über das Nezu Museum in Minato, Japan. Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA. Mehr Filme gibt es hier.
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