Am 7. November 2007 wurden in London die lang erwarteten Pläne für das Olympiastadion der Spiele von 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei dem von HOK unter Beteiligung von Peter Cook geplanten Gebäude wurde ganz offensichtlich mehr Wert auf Funktionalität und Flexibiltät als auf eine starke Außenwirkung gelegt.
Das in Stratford im Osten von London gelegene Stadion wird 80.000 Menschen Platz bieten und das Zentrum der Olympischen Spiele bilden. Hier werden Eröffnungs- sowie Schlussfeier stattfinden. Nach den Spielen wird die Sitzplatzanzahl auf 25.000 reduziert werden.
Um die Zuschauer näher ans Geschehen zu bringen, sind das Spielfeld sowie der untere Bereich der Zuschauerränge ins Erdreich gegraben. Das aus einer Seilkonstruktion bestehende Dach wird zwei Drittel der Sitzplätze überdecken. Ein Art Gewebevorhang, mit Olympiamotiven bedruckt, wird sich um die Stadionstruktur wickeln und die Fassade bilden. Alle weiteren Funktionen wie Gastronomie und Shops sind in vielen kleinen, um das Stadion herum verteilten Kugelhäuschen untergebracht.
Das Stadion soll spätestens 2011 für Testveranstaltungen fertiggestellt sein.
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Tilman Latz | 09.11.2007 10:10 UhrFunktional statt Ikone
Wir leben nicht mehr in den Zeiten eines Olympiastadions, wie in München. Das war schon lange klar. Nur weltbekannte Fussballclubs können sich leider eine "Blume" à-la-FOA leisten - wenn sie wollen.
Und das wird wahrscheinlich ohenhin der springende Punkt sein, nämlich wie das Olympiastadion nach den Spielen in ein Fussballstadion umgewandelt werden kann (Tieferlegen des Spielfeldes, Umbau der VIP-Bereiche und Anpassung der Sicherheitsstrukturen). Für Großkonzerte und ähnliche Events gibt es in London genügend und bessere Veranstaltungsorte. Die Leichtathletik wird sich ein olympische Dimension jedenfalls nicht leisten können. Cooks "Screen" als gigantische zukünftige Werbefläche ist sicher die erste Wahl der Ökonomie.