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18.01.2016

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Sphärische Bauchhöhle

Pläne für Kirche in China


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Schon einmal von der Stadt Zhangjiagang gehört? Oder eher von der ostchinesischen Provinz Jiangsu und dem Jangtse-Fluss? An dem Südufer des Gewässers in Jiangsu liegt nämlich das knapp eine Million Einwohner zählende Zhangjiagang. Über die Unkenntnis von dieser Stadt muss man sich nicht wundern, noch in den Achtzigern war der Ort ein Dorf. Für ihre anwachsende christliche Gemeinde soll nun eine Kirche errichtet werden. Das Büro RSAA (Köln/Peking/Ulan Bator), das schon seit einiger Zeit in China baut, nahm an einem internationalen Wettbewerb für den Sakralbau teil und gibt nun seinen Entwurf bekannt.

Die Architekten schlagen in der Grundform einen Bau vor, der die historische europäische Pfarrkirche zum Vorbild hat: An ein langes Kirchenschiff mit spitzem Satteldach und gotisch anmutenden Streben fügt sich ein hoher Kirchturm als repräsentativer Eingangsbereich mit zentralem Portal. Doch die von RSAA angedachte Materialität dieser klassischen Baufigur ist ungewöhnlich: Das Gebäude soll komplett mit einer – womöglich metallischen – Hülle versehen werden, deren geschlossene Oberfläche mit schmalen Linien gemasert ist. Das Hüllenkonzept führen die Architekten von RSAA auch im Innenraum ihres Entwurfs fort, wo zahlreiche Metallscheiben ein organisches Raumgefühl bilden sollen. „Mutterleib-ähnlich“, so die Beschreibung von RSAA, sollen die entstehenden Raumkurven die Besucher umgeben.

Die Kirche soll direkt an einem städtischen See stehen. Um sie herum möchten RSA Nebengebäude mit Gemeinschaftseinrichtungen gruppieren, im Norden Gebets- und Beratungsräume und im Süden eine Cafeteria, eine Bibliothek, ein Museum sowie eine kleinere Kirche. Die Nebenbauten platziert das Büro derart, dass der zentrale Kirchenbau vom umgebenden Straßenlärm geschützt wird – eine Art akustische Bauchdecke bilden sie also, um in der Metaphorik von RSAA zu bleiben. (sj)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Wegner | 22.01.2016 14:13 Uhr

interessantes Gebäude

Es wurde dezent die typische Formsprache einer Kirche aufgenommen.
Die Lamellenstruktur zu beurteilen ist schwierig. Sie ist in jedem Fall interessant.
Das Gebäude würde ich gern besichtigen, wenn es fertig ist.
Zumindest ein wohltuender Kontrast zur den minimalistischen Kästen, die wir Architekten sonst aktuell so entwerfen.

1

conny g. | 18.01.2016 16:12 Uhr

bauchhöhle?

....
eine organische struktur mit lamellen wieder aufzuheben. na ich weiss nicht. ich könnte mir vorstellen das der körper und das innere komplett zerschnitten werden / wirken - wie in einer der früheren skulpturen von damien hirst.
und da die strukturen flächendeckend das licht brechen soll wohl das "göttliche" draußen bleiben.?
es ist ja ein gebäudeentwurf für ein kommunistisches land. da macht dann alles wieder sinn?!

 
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