Seit den 2000er Jahren schreitet die Entwicklung des Kopenhagener Stadtteils Nordhavn voran. Die Hafenanlage wird zu einem neuen Wohn- und Geschäftsbezirk ausgebaut. An der Planung des zuweilen als städtebauliches Experimentierfeld gehandelten Ortes ist eine Vielzahl an Architekturbüros beteiligt, unter anderem Henning Larsen (Kopenhagen).
Auf dem Grundstück der bereits großzügig bebauten Anlegestelle Marmormolen, dem Marmor-Pier, im Süden des Nordhavn planen Henning Larsen und das Ingenieurunternehmen Rambøll (Kopenhagen) ein Geschäftshaus mit angeschlossenen Restaurants und Einzelhandelsflächen. In direkter Nachbarschaft, an der Spitze des Piers, ragt die 2013 eröffnete UN-City von 3XN bis ans Hafenbecken. Auftraggeber für das nach eigenen Angaben größte in Holzbauweise geplante Gebäude des Landes ist der dänische Pensionsfonds AP Pension, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 insgesamt 20 Prozent seines Portfolios mit „grünen Investments“ aufzubauen – Henning Larsen wollen diesen Aspekt in der Bauweise ihres Entwurfs aufgreifen.
Weiter im Süden der dänischen Hafenstadt entwickeln Henning Larsen den Masterplan für ein ganzes Quartier namens Fælledby ebenfalls in Holzbauweise. Mit dem Gebäude im Nordhavn jedoch, dessen Fertigstellung 2024 geplant ist, überträgt das Büro dieses Konzept an einen prominenten, aber bereits von Flächenversiegelung dominierten Standort. Die Visualisierungen des Büros zeichnen ein harmonisches Miteinander auf dem vom rauen Hafenimage befreiten Pier, zu dem sich das Gebäude durch Höhenstaffelung, Rücksprünge und eine vollflächige Glasfassade öffnet. Als Abschluss des Marmormolen in Richtung Stadt ist das Geschäftshaus jedoch an einer der Hauptverkehrsstraßen der Stadt gelegen und so mit der Realität der auch in Kopenhagen noch nicht komplett verschwundenen Automobilität konfrontiert. (sla)
Auf Karte zeigen:
Google Maps