Das Geschäftsviertel AZCA (Asociación Mixta de Compensación de la Manzana A de la Zona Comercial de la Avenida de La Castellana de Madrid) in Madrid ist ein 19 Hektar großer Straßenblock am Paseo de la Castellana, der wichtigsten Nord-Süd-Achse der spanischen Hauptstadt. Die Anlage des Areals, das in den 1950er Jahren geplant und ab den 60ern erbaut wurde, ist vom Rockefeller Center in New York inspiriert. Den Mittelpunkt bildet eine Grünfläche, um die sich einige der bekanntesten Wolkenkratzer der Stadt gruppieren. In unmittelbarer Nähe liegt zudem das Estadio Santiago Bernabéu, das Stadion des Fußballvereins Real Madrid.
Ein Zusammenschluss aus mehreren Immobilienverwaltern und im AZCA-Viertel ansässigen Unternehmen, der unter dem Namen RENAZCA firmiert, hat sich nun zum Ziel gesetzt, in Kooperation mit der Stadtverwaltung und dem Center for Sustainable Cities der IE School of Architecture and Design die von jahrelanger Vernachlässigung gezeichneten öffentlichen Räume des AZCA-Areals zu regenerieren und nachhaltig zu verbessern. Die Intiative zur Umgestaltung in ein „biodiverses urbanes Ökosystem“ in Form eines offenen, attraktiven Ortes für Freizeit und Kultur zielt freilich nicht nur auf sozialen Mehrwert, sondern auch auf wirtschaftliche Aufwertung.
Mit einem internationalen Wettbewerb wurde nach städtebaulichen Ideen und Strategien für die Neugestaltung und nach einem multidisziplinär aufgestellten Planungsteam gesucht. In einem zweistufigen Auswahlverfahren fiel die Entscheidung: Gewonnen hat das Team
Diller Scofidio + Renfro (New York),
Gustafson Bowman + Porter (London) und
b720 Fermín Vázquez Arquitectos (Barcelona), das sich gegen vier weitere Teams der Shortlist um die Rotterdamer Büros OMA, MVRDV und West 8 sowie das Londoner Heatherwick Studio durchsetzte.
Der Siegerentwurf, der nun weiterentwickelt werden soll, definiert das grüne Herz des Viertels anhand einer neuen Topografie mit erhöhten Kanten. Dieses „Central Green“ umfasst eine Wiese mit heimischen Pflanzen und zwei responsiven, an Land Art erinnernde Objekte. „Permanent Sun“ reflektiert das Sonnenlicht mit Hilfe einer Reihe von schwenkbaren Heliostaten kreisförmig auf Bereiche, die sonst keine Sonne abbekommen. „Permanent Shadow“ hingegen schafft mithilfe einer an einer Mastkonstruktion schwebenden Scheibe, die mit der Sonne wandert, einen konstanten, ebenfalls kreisförmigen Schatten in der Mitte der Wiese. Als weiteres Gestaltungselement dient ein Wasserspiel, das einem Flußlauf nachempfunden ist und durch ein Regenwasserauffang- und -speichersystem gespeist werden soll.
Damit auch an den Rändern dieses Fußgänger*innen vorbehaltenen Raumes möglichst wenige Autos zu sehen sind, werden an den Zufahrten zu den Tunneln, die das Areal unterqueren, üppig bepflanzte Spalierstrukturen realisiert. Barrierefreie Zugänge sollen die unzähligen Treppen und Rampen ersetzen, die sich derzeit noch auf dem Gelände befinden. Innerhalb der neuen Landschaft sind fünfzehn verschiedene Schwerpunkte angedacht, darunter ein Markt, ein Kinderspielplatz, eine Freiluftbibliothek, ein Skulpturengarten, Cafés und Bars sowie ein Co-Working Space im Freien.
(da)
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Bfh | 12.02.2021 21:08 UhrAbsurd
Totaler Unsinn. Bezugloses und realitätfremdes Projekt, dass die komplexe Situation in dort in Madrid gar nicht versteht. Absurde Gestaltung mit künstlichem Fluss. Kann nur hoffen, dass sich das Architekten Gremium und die Stadt Madrid dagegen wehren...