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16.03.2018
Tiefe Topografie
Pläne für Bildungszentrum in Graz von ATP Architekten Ingenieure
Riegel auf Sockel, das ist bei Gewerbe- und Verwaltungsbauten durchaus eine übliche Typologie. Bei ihrem jüngsten Wettbewerbsgewinn in Graz geben ATP architekten ingenieure (Innsbruck) allerdings eine zusätzliche Dimension. Was sich nämlich dem ersten Blick entzieht: Der Sockel erstreckt sich unter dem Riegel hinweg bis weit in die Tiefe des Grundstücks. Das geplante neue Center of Excellence der Wirtschaftskammer Steiermark wird damit zu einer Fortsetzung der umliegenden parkartigen Stadtlandschaft nördlich der Innenstadt. Die Erweiterung des bestehenden Bildungszentrums umfasst unter anderem die Bereiche Mobilitätstechnik, Werkstofftechnik, Holzbe- und -verarbeitungstechnik und Energietechnik und bietet Raum für Lehrlings-Zusatzausbildungen und Meisterschulen bis hin zu akademischen Lehrgängen.
Bei dem offenen zweistufigen Wettbewerb konnten sich ATP architekten ingenieure unter anderem gegen Dietger Wissounig Architekten (Graz) und Riepl Kaufmann Bammer Architekten (Wien) durchsetzen, die beide mit jeweils einem 2. Preis ausgezeichnet wurden. Gelobt wurden insbesondere die spannenden Sichtbeziehungen zum öffentlichen Straßenraum, die durch die Platzierung der Baukörper und den gläsernen Sockel möglich wird. Auch die landschaftliche Integration des Sockels, die in Zusammenarbeit mit Kieran Fraser Landscape Design entstand, gefiel der Jury unter Vorsitz von Roger Riewe.
Die Raumkonfiguration des Entwurfs sieht vor, im Sockel vor allem die benötigten Werkstätten anzuordnen und diese im Sinne eines Schaufensters für die Arbeit des Zentrums zum Teil auch vom Straßenraum aus einsehbar zu gestalten. Ein Café, das in der gläsernen Fuge im ersten Obergeschoss zwischen Sockel und Riegel Platz findet, erlaubt wiederum umgekehrte Ausblicke in Richtung Stadt. Die Obergeschosse bieten schließlich Raum für Seminarräume, Labore und Büros. Die technische Affinität der Einrichtung komme dabei insbesondere in der Fassade aus Metall, Glas und Holz, wie Paul Ohnmacht von der zuständigen ATP-Niederlassung in Innsbruck es beschreibt.
Am Wettbewerb hatten sich insgesamt 21 Büros beteiligt. Mit dem Bau des Bildungszentrums, das eine Geschossfläche von rund 11.400 Quadratmeter umfasst, soll im Sommer 2019 begonnen werden. Etwas mehr als 33 Millionen sind dafür nach aktuellem Stand vorgesehen. (sb)
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
ATP architekten ingenieure
ATP architects engineers
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1. Preis: atp architekten ingenieure
Der Entwurf sieht einen begrünten Sockel als Fortsetzung der Parklandschaft vor.
Das Programm verteilt sich auf mehrere Volumen, die durch den Sockel verbunden sind.
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