Je mehr sich die Lage in Bagdad beruhigt, desto mehr richtet sich der Blick auch wieder auf zivilgesellschaftliche Bauaufgaben. Nachdem bereits der Entwurf für ein neues Parlamentsgebäude vorgestellt wurde (Meldung Januar 2013), folgten nun Pläne für die erste öffentliche Bibliothek, die seit 1970 in der Stadt gebaut werden könnte. AMBS Architects (London/Bagdad) haben das Projekt entworfen, das der neue Mittelpunkt der geplanten Youth City werden soll. Dass die Bibliothek dabei auch etwas an Zaha Hadid erinnert, ist im Heimatland der berühmten Architektin vielleicht keine schlechte Strategie.
Auf einer kleinen Halbinsel gelegen, wird die Bibliothek nicht nur gut mit dem Boot erreichbar sein, sie soll so auch zu einem weithin sichtbaren Symbol für die erhoffte Renaissance des Landes werden. Nicht nur dem Lesen soll das Gebäude daher dienen, sondern auch Raum für Veranstaltungen bieten und den Bürgern der Stadt den Zugang zu Internet und Computertechnologie erleichtern. Konzeptionell orientiert sich der Entwurf an der Idee einer Leselandschaft. Weiläufige Terrassen und Balkons bieten die Möglichkeit zum konzentrierten Arbeiten, im Erdgeschoss findet sich aber auch genügend Raum für Begegnung und Austausch – nicht unwesentlich in einer Stadt, in der der Aufenthalt im öffentliche Raum noch immer als gefährlich gilt.
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