Die bislang geheim gehaltenen Entwürfe für den Neubau des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin sind seit dem 7. Februar 2005 öffentlich zugänglich.
Die Jury hatte sich für folgende Arbeiten entschieden (siehe BauNetz-Meldung zur Wettbewerbsentscheidung vom 4. Januar 2005):
- 1. Rang: Kleihues + Kleihues, Berlin
- 2. Rang: Henn Architekten, München/Berlin
- 3. Rang: Hilmer & Sattler und Albrecht, Berlin/München
- 4. Rang: ASP Schweger Assoziierte mit KCAP/ASTOC und AS+P Albert Speer & Partner, Hamburg/Köln/Frankfurt am Main
Die Presse nahm das Schlagwort von der „Burg“, mit dem der Erstplatzierte, Jan Kleihues, seinen Entwurf beschrieben hatte und das der BND-Präsident bei der Planvorstellung tunlichst vermeiden wollte, gerne auf: Die FAZ titelte „Keine Burg für den BND“, der Tagesspiegel sprach von einer „Burg ohne Zugbrücke“ und der Münchner Merkur von der „Berliner Burg des BND“.
Angesichts so fortifikatorischer Elemente wie einem Graben, den die Geheimdienstler überwinden müssen, und einem versenkten, fensterlosen Sockel sowie der hermetischen, stadtähnlichen Anlage und der Monumentalität mag diese Assoziation nahe legen. Ob der BND-Bau dem Betrachter das Gefühl von Sicherheit und Wehrhaftigkeit oder das von Furcht und Bedrücken hervorruft, wird sich noch erweisen.
Die Jury lobte die städtebauliche Einbindung des Gebäudekomplexes: „Scheinbar mühelos meistern die Architekten die präzise Integration einer Großform in den weiteren Stadtkörper, wie auch im Detail die feinfühlige Reaktion auf die baulichen Gegebenheiten der nächsten Umgebung. Durch die Konzentration von gut dimensionierten
Baukörpern an den Seitenstraßen und am zentralen Eingangsbereich werden großstädtische, baumbestandene Freiräume an der Chausseestraße gewonnen, die dem großen Baukörper eine noble Distanz zur Straße gewähren.
Insgesamt handelt es sich um einen bemerkenswert gut durchgearbeiteten und einprägsamen Entwurf, der bei Besuchern und Nutzern einen positiven Eindruck hinterlassen wird.“
Die Vernissage findet, wie gemeldet, am 8. Februar um 18 Uhr in den Räumen des BBR in der Fasanenstraße 87 in Berlin-Charlottenburg statt. Die Ausstellungsdauer ist bis zum 4. März 2005, Mo-Do 10 bis 17 Uhr, Fr 10-15 Uhr.