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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Pinearq_gewinnen_im_rumaenischen_Cluj-Napoca_7454515.html

23.11.2020

Klinikbau für Transsilvanien

Pinearq gewinnen im rumänischen Cluj-Napoca


Ein 100 Jahre alter Backsteinbau auf der einen, ein Turm aus den 1990er Jahren auf der anderen Seite. Und dazwischen soll bald ein Neubau von Pinearq (Barcelona) entstehen. Was alle drei eint, ist ihr heilender Auftrag. Ersterer ist Teil des städtischen Krankenhauses, der Turm Sitz der Universitätsklinik und die Erweiterung wird ein neues Zentrum für Transplantationsmedizin. Auftraggeberin ist die Stadt Cluj-Napoca, die mit knapp über 700.000 Einwohner*innen die zweitgrößte Kommune Rumäniens und Zentrum der Region Siebenbürgen ist.

Der Entwurf des auf Krankenhausbauten spezialisierten Büros, das mit Dico si Tiganas als lokalen Partnern zusammengearbeitet hat, ging kürzlich als Sieger eines internationalen Wettbewerbs hervor. Das Ziel, neben der Planung eines hochfunktionalen Transplantationszentrums war eine Struktur, die zusätzliche Interaktionsebenen innerhalb des Krankenhauskomplexes schafft. Durchlässig, verbindend. Dabei galt es auch, beim Bestandsensemble den Rückbau späterer Anbauten vorzusehen und die historische Gartenanlage wiederherzustellen. 85 Millionen Euro sind für das Projekt budgetiert.

Pinearq setzten diese Vorgaben in einem zweigliedrigen Komplex um, der von einem doppelstöckigen Sockelbau umschlossen wird. Damit soll der neunstöckige, teilweise in den Hang eingelassenen Komplex auf die Gesimshöhe des Bestands reagieren und gleichzeitig eine Verbindung zu den grünen Terrassen – das gesamte Krankenhausgelände weist eine leichte Hanglage auf – der Umgebung herstellen. Der Vorbau mit seinen Arkaden ist Eingang und Treffpunkt, Pinearq vergleichen ihn mit einer Agora. Das eigentliche Transplantationszentrum ist in zwei rechtwinklig zueinanderstehenden Volumen untergebracht, deren Glasfassaden Ausblicke auf Stadt und Landschaft erlauben.

Das Raumprogramm gliedert sich in Operationssäle mit Diagnose- und Behandlungseinrichtungen, Logistikbereiche, Labore und die medizinische Notfallversorgung in den Untergeschossen, sowie öffentliche Bereiche, die Ambulanz, Verwaltung und Forschung im Erdgeschoss. In den oberen Stockwerken sind die Zimmer für stationäre Aufenthalte und spezielle Aufwachräume für Transplantationspatienten untergebracht.

Neben dem städtebaulichen Ansatz lag dem Entwurf der Gedanke von Natur und natürlichem Licht als positivem Einflussfaktor auf die Genesung zugrunde. Alle öffentlichen Bereiche, Patient*innenzimmer, Aufwach- und Personalräume sind daher in direktem Kontakt mit Tageslicht und Vegetation geplant. Oberlichter und Innenhöfe ermöglichen das auch in den unterirdischen Krankenhausbereichen. Denn schließlich kann die Umgebung zur Heilung beitragen. (kat)


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