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22.07.2014

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Der neue Weg ins Kloster

Pilgersteg in der Normandie


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An einer Verbindung zum französischen Festland hat es der kleinen Insel Mont Saint Michel – seit über 30 Jahren Weltkulturerbe der UNESCO – nicht wirklich gefehlt. Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie durch einen Damm mit der Küste verbunden, später folgte eine Schmalspurdampfeisenbahn, die jedoch wieder eingestellt wurde. Für einen neuen Weg zur Insel sorgen die Pariser Dietmar Feichtinger Architectes gemeinsam mit den Stuttgarter Ingenieuren Schlaich, Bergermann und Partner, deren Fußgängerweg nach neunjähriger Planungsphase und drei Jahren Bauzeit heute übergeben wird.

Der etwa ein Kilometer lange Jetée du Mont-Saint-Michel stellt nicht nur eine schöne Möglichkeit für Besucher und Pilger dar, sich der gleichnamigen normannischen Benediktinerabtei aus dem Jahr 1022 zu nähern. Durch den ergänzenden Bau eines Gezeitendamms, der für eine Entsandung der Bucht sorgt, besitzt er außerdem einen praktischen Nutzen.

Die Pariser Architekten, die vor Kurzem die Passerelle des Friedens in Lyon fertigstellten, sehen ihr Projekt nicht als klassische Brücke, sondern vielmehr als einen Steg: Die Promenade beginnt auf schmalen Stützen an Land und holt in ihrem Verlauf schwungvoll aus. Auf diese Weise wird der Wasserwiderstand gegen die Stützen, die somit in einem 90 Grad-Winkel zur Strömung stehen, gering gehalten.

Der Steg ruht auf runden Stahlstützen, die in Abständen von zwölf Metern in ein Betonfundament eingespannt sind. Zwischen zwei mit Eichenholzdielen bedeckten Fußgängerwegen verläuft eine Straße aus Betonelementen für den speziell eingerichteten Pendelbusverkehr.

Fotos: Mathias Neveling, Michael Zimmermann


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