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24.05.2018
Brückenbau mit Hindernissen
Pier von Heatherwick Studio in New York soll gebaut werden
Ein öffentlicher Park auf Pfählen über dem Wasser schwebend, und ein privater Investor: Heatherwick Studio aus London waren in den letzten Jahren gleich bei zwei Projekten dieser Art in Kontroversen verwickelt. Letzen Sommer wurde die Garden Bridge in London nach Jahren der Diskussion aufgegeben. Die fehlende Finanzierung konnte vor dem Auslaufen der Baugenehmigung nicht mehr aufgebracht werden. Zudem war das Projekt nach dem Bürgermeisterwechsel unter Sadiq Khan nicht länger mehrheitsfähig.
Parallel dazu wurde durch etliche Klagen versucht, ein ähnliches Projekt in New York City zu verhindern, für das Heatherwick schon 2013 einen Wettbewerb gewonnen hatte: das Pier55 – ein öffentlicher Park für 3.500 Besucher, mit Freilichtbühne für 700 Zuschauer und kleinerer Performance-Bühne mit 200 Plätzen. Alles auf 280 Pfählen über dem Hudson River schwebend, nur unweit der High Line.
Die gescheiterte Garden Bridge in London hat mit dem beinahe gescheiterten Projekt in New York nicht nur ästhetisch einiges gemeinsam. Auch in New York stand die Frage im Raum, ob der Park letztendlich von allen Stadtbewohnern genutzt werden darf, denn auch hier steuerten private Investoren den Großteil der Finanzierung bei. Der Milliardär Barry Diller und seine Frau Diane von Furstenberg – von ihnen stammt auch die höchste Einzelspende für die High Line – gaben beispielsweise 2014 bekannt, 130 Millionen Dollar für den Park spenden zu wollen.
Auch die bei der Garden Bridge kritisierte Intransparenz des Wettbewerbsverfahrens wiederholte sich beim Pier55 und wurde dem Projekt fast zum Verhängnis. Denn als erste Bilder des Projektes an die Öffentlichkeit gerieten, waren schon zweieinhalb Jahre vergangen, seitdem der Auftraggeber Hudson River Park Trust die Mäzenin von Furstenberg um Hilfe gebeten hatte den desolaten Pier mit einer neuen Struktur zu ersetzen. Das ganze Projekt wurde also im Geheimen geplant.
Im April wurde die Arbeit am mittlerweile 250 Millionen Dollar teuren Projekt wieder aufgenommen. Wenn die Projektgegner vom City Club of New York die Fertigstellung nicht mit neuen Klagen verzögern, kann mit der Eröffnung im Herbst 2020 gerechnet werden. (df)
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