Die Zweckbestimmung dieses Pflegeheims formulieren die Pariser Architekten Élizabeth Naud & Luc Poux recht schonungslos: „Mit unserem Entwurf wollten wir eine elegante und friedvolle Architektur erreichen, gerade weil die Bewohner hier die letzten Momente ihres Lebens durchlaufen werden.“
Die Résidence Arpage Antoine de Saint-Exupéry in Villejuif südlich von Paris wirbt damit, nur 50 Meter von einem Universitätsklinikum entfernt zu liegen – auch das ein Hinweis auf eine eventuell erforderliche akutmedizinische Versorgung der Bewohner. Das Heim hat 160 Plätze, darunter 24 für Alzheimer-Patienten. Das aus einem Wettbewerb 2007 hervorgegangene Projekt wurde im September 2014 in Betrieb genommen.
Das Ensemble teilt sich städtebaulich in zehn einzelne Baukörper auf, die eng aneinender stehen und jeweils ein typisches „Häuschenschema“ mit Satteldach repräsentieren. Mit dieser Kleinteiligkeit wollen die Architekten auf das „urbane Gewebe“ von Villejuif reagieren und gleichzeitig „das Gedächtnis eines Dorfes auf zeitgenössische Weise beleben“. Eine Assoziation an ein Krankenhaus sollte bewusst vermieden werden.
Auffällig ist die gleichartige Verkleidung von Dach- und Fassadenflächen mit Sandwichplatten aus Aluminiumoberflächen mit einem mineralischen Kern, die mit drei bis fünf Millimeter Dicke leicht, kostengünstig und feuerwiderständig sind. Vor den Fenstern sind mechanische „Blenden“ angebracht, die mit einem kleinen Servo-Motor hochgefahren werden können, wobei die Blenden dann von der Fassade abstehen und das jeweilige Fenster wie Augenwimpern schützen.
Fotos: Julien Lanoo
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