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18.05.2018
Bewegte Tribüne in Paris
Pferderennbahn Longchamp von Dominique Perrault
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Johann Maier | 20.05.2018 13:20 UhrPerrault
Diese Tribüne ist sicherlich spektakulär und eine gelungene Umsetzung der Wettbewerbsgrafik.
Charakteristisch für Perrault ist die gnadenlose Länge des Gebäudes und die vielen Terrassenflächen und Treppenanlagen, die eine kaum zu ignorierende Verlorenheit erzeugen. Die vorhandene Reihung der Bestandsgebäude nutzt er, um eine unendlich scheinende Perspektive zu erzeugen.
Wie ein Sternekoch präsentiert der Architekt seine neuste Variation zum Thema "Das Erhabene".
Bewundernswert wie es möglich sein kann, ein Thema bei derart gigantischen Bauten immer wieder neu zu interpretieren.
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Martin | 18.05.2018 20:51 UhrIndustriecharme vs. Elegance
Nicht nur äußerlich widersetzt sich das Projekt so ziemlich allem, was man eigentlich mit der Eleganz des Altbaus und der Pferderennbahn als gesellschaftlichem Event verbinden sollte. Industriecharme, der sich durch seine Farbgebung und Materialität, wie auch seine schiere Masse zur Schau stellen will. Die Glühfadenlampe hat eher etwas mit der Fabrik zu tun, von welchem sich die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ihren Wohlstand und damit Pferderennen als Event leisten konnte. Aber welcher Fabrikant möchte am Sonntag an seine Fabrikhallen erinnert werden? Prinzipiell ist die Gestaltung durchaus gelungen, in Bezug auf Kontext und Bestand jedoch vollkommen fehl am Platze.
Die ursprüngliche Bausubstanz der Pferderennbahn in Longchamp stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde umfassend saniert.
Perrault ersetzte die Tribünen aus den 60er-Jahren durch einen kompakten Neubau.
Bronzefarbenes Aluminium und Holzverkleidungen sorgen für einen glänzenden Auftritt.
Auch im Inneren dominiert schlichte Eleganz. Hier wird die Rennbahn zur gesellschaftlichen Bühne.
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Lars K | 22.05.2018 11:14 UhrVöllig unabsichtlich
musste ich plötzlich an Chipperfields "Pavillon" für den Americas Cup in Valencia denken. Aber das grundsätzliche Motiv, horizontal betonte Ebenen gegeneinenader zu verschieben und schön in die Länge zu strecken macht bei solchen Aufgaben natürlich grundsätzlich Sinn und gibt es wahrscheinlich auch noch viel viel öfter.