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28.07.2020

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Stadttor für Troisdorf

Pfarrzentrum von Atelier Brückner


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Erst vor kurzem hat das Stuttgarter Architekturbüro Atelier Brückner ein Familienzentrum und Kita mit dem Namen Hippolytusgarten in Troisdorf realisiert, nun folgt auf dem gleichen Grundstück die Fertigstellung eines weiteren Neubaus. Das sternförmige Hippolytushaus ist ein katholisches Pfarrzentrum, das gemeinsam mit dem Familienzentrum und dem historischen Kirchengebäude St. Hippolytus ein Ensemble am südlichen Ende der Troisdorfer Innenstadt bildet, wo es zugleich eine Art Stadttor darstellen soll.

Das zweigeschossige, rund 1.200 Quadratmeter große Pfarrzentrum fügt sich zwischen der Kirche und dem Hippolytusgarten ein und schirmt den neuangelegten Platz von der östlichen Seite des Grundstücks ab. Drei gleichförmige Gebäudefronten bilden dabei den charakteristisch sternförmigen Körper des Neubaus. Diese sind mit vollverglasten Fenstern ausgestattet sowie mit auskragenden Sichtbetondecken und lamellenverkleideten Seitenwänden akzentuiert. In der Mitte der gesamten Konstruktion entsteht so ein Dreieck, das mit einem kreisförmigen Oberlicht versehen ist. Auf diese Weise wird die Zentrierung des Flachbaus zusätzlich betont.

In den drei „Toren“ sind ein großzügiger Eingangsbereich und zwei Säle untergebracht. Letztere dienen kirchlichen Veranstaltungen und als Tafelcafé, können flexibel abgetrennt und auch als isolierte Bereiche genutzt werden. Drei gleichförmige, geschlossene Einheiten nehmen das Treppenhaus, Nebenräume, Lagerflächen und Sanitäreinrichtungen auf. Im Erdgeschoss sind zudem eine Küche und die Beratungsstelle untergebracht, während im Obergeschoss Arbeitsplätze, Besprechungsbüros und ein Versammlungsraum liegen.

Ähnlich wie das Familienzentrum wurden die Außenwände des Pfarrzentrums mit Holzlamellen verkleidet, die sich im Inneren fortsetzten. Dagegen sind die Wände der Nebenräume weiß gehalten. Denn der Neubau spiele, wie es in der Projektbeschreibung heißt, mit dem Kontrast aus fließenden, sich großzügig öffnenden Räumen und geschlossenen Wandflächen. Und als ein prominenter, städtebaulicher Akzent soll das Hippolytushaus zum Treffpunkt der gesamten Stadtgemeinschaft werden. Hoffen zumindest die Architekt*innen. (mg)

Fotos: Daniel Stauch


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

tine willdy | 30.07.2020 08:58 Uhr

kreuzgänge 2.0


zu reto:
zunächst fand ich den gedanken richtig von ihnen,
aber der blick auf den lageplan und die grundrisse lässt doch etaws ganz anderes daraus lesen, STPH hat dieses ja ebenso umgedeutet.
für mich stellt es sich auch mehr als ein knotenpunkt, filter, umbaute kreuzung und somit als begegnugsstätte dar. vielliecht liegt hierbei ja das unerwartete, schlichte...
im mittelraum werden wege und blickbeziehungen hergestellt - in den außenraum...
eigentlich toll gemacht.
von außen geht das ganze dann aber m.m durch die wirkung der fensterfronten nicht ganz auf, wird die attitüde nicht präsent...

7

STPH | 29.07.2020 11:39 Uhr

zu 6 reto und 2 tageloehner


Genau das ists, es gibt kein vorne rein und hinten raus sondern nur drei Portale mit einem Empang. Ein Treffpunkt auf der Straßenkreuzung, der sich nur nach oben zurückzieht. Schon Mies hat versucht das vorne rein hinten raus einfach umzudrehen beim Barcelonapavillon. Bei der Villa Tugendhat steigt man von oben ein und unten wieder raus.
Dieser Kunstgriff hier ist bei einem öffentlichen Treffpunkt zumindest naheliegend und interessant.

6

tageloehner | 29.07.2020 09:00 Uhr

@reto

Sehr schöne Analyse! Seh ich genauso, hätte ich nur nicht so gut formuliert.

5

STPH | 29.07.2020 08:24 Uhr

von wegen konservativ


erstaunlich wie die Kirche immer vorneweg die extremsten Raumexperimente finanziert und so über Jahrhunderte gelungene Bausubstanz ansammelt.

4

Fred Konkret | 29.07.2020 00:22 Uhr

Bild 10

Wer sowas veröffentlicht, merkt offenbar gar nichts mehr.

3

Davide | 28.07.2020 18:13 Uhr

reingezwängt

...wirkt hier alles in diese skulpturale Geste.Die Flexibilität scheint mir eher Instrument als Ziel...

2

reto | 28.07.2020 15:58 Uhr

Heilige Dreifaltigkeit

Man sieht ein akkurates, aber nichts desto weniger seelenloses Bürogebäude, das alles sein könnte und nichts über seinen Zweck verrät. Irgendwann kommt man beim Durchblättern zum Grundriss und merkt - hoppala, doch interssant. Drei auf eine Mitte zustrebende Pfeile (Nebenräume) mit lichten Zwischenräumen, die die Hauptnutzungen aufnehmen. Alles strebt, alles konzentriert sich zur dreieckigen Mitte hin und dort kulminiert alles schließlich in ... NICHTS. Kein sakraler Raum, kein kommunikativer, offener Bereich, nicht einmal ein repräsentatives Treppenhaus. Komisch.

1

auch ein | 28.07.2020 15:39 Uhr

architekt

das holz tut sich schwer, die wandöffnungen zu kaschieren.

hier ist innen mehr türe und tor als wand.....

keine ahnung wie man diese superdupermultiflexibilität besser hinbekommt.

 
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