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15.03.2024

Inversionen des Bestands

Pfarrzentrum bei Monheim von Heiermann Architekten


Baumberg im Kreis Mettmann gehört heute zu Monheim, wobei Monheim selbst vor einigen Jahrzehnten auch schon mal Teil von Düsseldorf war. Die Ortsgrenzen sind hier also in steter Bewegung und ähnliches gilt auch für den kleinen Hügel, auf dem sich in Baumberg die katholische Kirche St. Dionysius befindet. Letztere wurde in den Jahren 1884 und 1960 jeweils komplett neu gebaut, der romanische Turm aus dem 13. Jahrhundert blieb aber immer beibehalten. Nun haben Heiermann Architekten aus Köln mit ihrem neuen Pfarrzentrum das Ensemble um eine weitere Zeitschicht ergänzt.

Pfarrzentrum Kirchberg ist der offizielle Name des Projekts, das im Westen des von Einfamilienhäusern geprägten Stadtteils liegt. Drei wichtige Straßen treffen hier aufeinander, was dem Bauplatz eine gewisse Prominenz gibt. Zusammen mit dem angrenzenden Dorfplatz und einem nördlich gelegenen Bürgerhaus bildet das Ensemble ein gesellschaftliches Zentrum von Baumberg. Die Außenbereiche ihrer Ergänzung interpretieren die Architekt*innen denn auch als verbindenden Raum. Mit dem Pfarrzentrum werden auf rund 1.200 Quadratmetern dringend benötigte Funktionen ergänzt.

Der Neubau orientiert sich in seiner Gestaltung am Bestand aus der Nachkriegszeit. Direkt an der Straße positioniert, gibt er der Gemeinde eine neue Adresse. Ein größeres Volumen beherbergt im Erdgeschoss einen Jugendbereich samt Bücherei und Büros. Darüber liegen weitere Büroräume und ein flexibel unterteilbarer Mehrzweckraum. Vom erhöht gelegenen Kirchplatz ist dieser direkt zu erreichen. Näher an der Kirche entstand außerdem noch eine neue Sakristei mit unterirdischer Verbindung ins Pfarrzentrum. Mit ihren eingeklappten Dächern wirken die ergänzten Backsteinvolumen wie Inversionen des Bestands.

Im Kontrast zum steinernen Äußeren ist die Wirkung der Innenräume von Holzoberflächen geprägt. Die Böden sind aus Parkett und die Leimbinder der Dachkonstruktion wurden sichtbar belassen. Die hellen Wandflächen und Einbaumöbel nehmen sich zurück. Großformatige Akzentfenster stellen gezielte Bezüge zur Umgebung her. (sb)

Fotos: Dorothea Heiermann, Severin Heiermann


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