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18.04.2017

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Forumskultur in Berlin?

Petition zur öffentlichen Diskussion des Kulturforums


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Auf den Tag ein Jahr ist es jetzt her, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz den Realisierungswettbewerb zum Neubau am Berliner Kulturforum auslobte. Der Gewinnerentwurf von Herzog & de Meuron erhitzte dann im vergangenen Oktober die Gemüter. Seitdem jedoch ist es recht ruhig geworden um das M20, dem geplanten Museum des 20. Jahrhunderts. Eine Petition, gestartet von Kristin Feireiss vom Aedes Architekturforum, will das jetzt ändern. Gefordert wird die öffentliche Diskussion der geplanten Bebauung dieses räumlich wie kulturell zentralen Ortes in Berlin.

Anschaulichkeit und Kostentransparenz zu schaffen, ist das Anliegen des Briefes, der unter dem Hashtag #forumskultur:kulturforum auf der Kampagnenplattform change.org veröffentlicht wurde. Darin fordern die Unterzeichner, zu denen unter anderem auch der Architekturkritiker Jürgen Tietz gehört, die Dimensionen des geplanten Neubaus vorab durch Baugespanne eins zu eins erfahrbar zu machen. So hoffen sie, an der erneuten Debatte Fachleute wie Laien teilhaben zu lassen – eben wie in einem echten Forum.

Gesammelt werden die Unterschriften an die Entscheidungsträger – Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz – übermittelt.


Zum Thema:

www.change.org/forumskultur_kulturforum


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

Thomas Seyler | 19.04.2017 20:50 Uhr

HDM Kulturforum

Seit der massiven Bebauung am Potsdamer Platz hat sich die städtebauliche Situation für das Kulturforum geändert. An das für Berlin seltene Straßenknie gehört eine "Landmark" aus der Liga des Büchermagazins der Staatsbibliothek gegenüber. Dann wäre auch Platz für ein wirkliches Kulturforum, vergleichbar dem Platz vor dem Centre Pompidou.

HDM ist ein überholter Saurier wie etwa auch Foster und Prix. Deutschland ist keine mittelöstliche Autokratie die sich irgendeine "Ikone" einkaufen muss.
Lederer wirkte schon beim ersten, offenen Wettbewerb überfordert. Schon hier hätte der Aufschrei und die Diskussion einsetzten müssen.

Jetzt hilft nur noch das heute übliche Platzbesetzen und Verjagen.

8

mrschmidt | 19.04.2017 13:42 Uhr

Petition unterschreiben!

Na klar gibt es immer mehr als nur eine mögliche Lösung für eine architektonische Aufgabe. Bei allem Verlangen nach mehr Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst muss man fragen dürfen: Ist der Standort für ein solches Museum geeignet? Verträgt das Kulturforum einen Bauvolumen dieser Größe? Wird das Kulturforum durch das Museum zu einem besseren Ort? Oder ist dies ein weiteres Beispiel für das besondere Talent Berlins, bei Entscheidungen auf politischen Willen statt auf Erkenntnisse zu bauen, koste es was es wolle. Siehe Humboldtforum, siehe ZLB am Tempelhofer Feld, siehe Flughafen, siehe Staatsoper. Warum räumt man das Kulturforum nicht einfach mal auf, befreit es von all der deutschen Buscherie, Schildergedöns und Stadtmobiliar, pflegt Rasenflächen und hochstämmige Bäume und legt das Forum selber erstmal frei? Das ginge innerhalb kürzester Zeit für skandalös wenig Geld. Und vielleicht kämen dann auch ganz andere Gedanken. Also Petition unterschreiben. Und steht am Ende durch das Abbilden der Kubatur des Museums Übereinstimmung, das alles wie geplant geschehen soll, die so gewonnene Einigkeit wäre doch auch mal schön

7

0815 Architekt | 19.04.2017 13:41 Uhr

Mies zuliebe...

bitte das Ding so nicht bauen!
Das wäre ein schwarzer Tag für die Nationalgalerie, Berlin und die deutsche Architektur.
Warum DER Architekturikone Berlins/Deutschlands städtebaulich nicht Respekt gezollt wird, ist mir völlig unverständlich. Da könnte man auch die Domplatte zu Köln verbauen.

6

Fred Konkret | 19.04.2017 13:24 Uhr

@Claudia V und archi

Fragen und diskutieren sind Teil eines demokratischen Prozesses, der Grundlage für die Gestaltung unserer Umwelt sein sollte. Wenn man nichts zu sagen oder zu hinterfragen hat, wenn man die Gestaltung anderer Architekten per se besser als alles andere findet, dann sollte man wenigstens die eigene Daseinsberechtigung als professioneller Architekt in Frage stellen.

Die Elbphilharmonie hat vielleicht auch nur durch den öffentlichen Druck ihre Qualität erreicht, durch den Abspruch der Bürger an ihr Eigentum, durch zig Artikel in Tageszeitungen und Diskussionen, was das Gebäude leisten sollte. Wäre ohne diesen Hintergrund solch ein Gebäude möglich gewesen?

Zum Kulturforum: Die Jury hat einen ersten Preis gewählt. Das bedeutet nicht, dass eine andere Jury den gleichen Entwurf prämiert hätte. Bei der Fülle an unterschiedlichen Entwürfen und dem vermurksten zweiphasigen Verfahren, reflektiert der Entwurf von HdM eher die geistigen Grenzen der Jury als die gestalterischen Grenzen der besten Bespielung des Grundstücks. Man stelle sich vor, Rem Koolhaas hätte den Vorsitz anstelle Arno Lederers gehabt, wäre dann nicht eine ganz andere Architektur mit anderen Themen im Fokus gestanden?

Vielleicht lohnt es sich doch, das zu hinterfragen und zu diskutieren. Es geht um die beste Lösung, weil "Stadt" alle angeht!

5

archi | 19.04.2017 10:35 Uhr

warum...

...muss alles immer so krass hinterfragt werden?
Es hat doch eh niemand DIE richtige Antwort :)

Vielleicht aber der Colibri...

4

Stefanie Meyer | 18.04.2017 23:03 Uhr

Supermarkt

Das Ding sieht nunmal aus wie die ganzen Roller, Realkauf-Supermarktzelte die nach 1990 für ein paar Jahre an den Stadträndern Geld einfahren sollten. Oder ist das ein Oktoberfestzelt? All diese Bauten waren bzw. sind temporär...nur die Klinkerscheune in Berlin darf für immer stehen. Ist ja von HdM und deswegen soooviel besser. Die wahren Täter sitzen aber in der Wettbewerbsjury.

3

kritiker | 18.04.2017 19:41 Uhr

Damit das HdM M20 hoffentlich nie gebaut wird ...

@Claudia V
Du meinst die 60er Jahre Yesterdays-Future, Retro-Glas-Scheune auf dem Klinkerkasten?
HdM haben seit dem Bird-Nest extrem nachgelassen und die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung nicht genutzt und sind in einen Postmodernen-Minimalismus auf ihre Anfangstage zurückgefallen. Was nicht schlimm wäre wenn sie nicht als gefragte Starchitekten ungefragt ihren Fantasien der Anfangszeit in die Welt kokettieren könnten.

2

mrschmidt | 18.04.2017 17:40 Uhr

Wem nützt es?

Warum baut man ein Museum mit einer BGF von ca. 27.000 qm, von denen 9.000 qm Ausstellung mit einer lichten Raumhöhe von 9 m zu realisieren sind, auf einem Grundstück von etwa 10.000 m2 Größe in strukturell forderndem stadträumlichen Umfeld?

Warum bürdet man einem Neubau die Nachbarschaft architektonischer Monumente auf?

Warum überhöht man ein Museum für zeitgenössische Kunst, in dem man es in die Mitte von gleichwertig nebeneinanderstehenden Gebäuden für unterschiedliche Künste setzt?

Warum finanziert man mit öffentlichen Mitteln ein Museum für die Kunst von überwiegend privaten Sammlern?

Warum baut man in die Mitte eines Forums?

Was ist ein Forum?

Was ist ein Haus?

Was ist ein Ort?

Was bedeutet Kultur?

Für wen setzt man ein Gebäude wie die Neue Nationalgalerie freiwillig in die zweite Reihe?

Wofür brauchen wir noch Mies’ Podium, wenn die Szenografie nichts mehr zählt?

Wird das Museum die Außenräume am Kulturforum besser machen?

Wird das Museum das Kulturforum besser machen?

Welchen Freiraum könnte Berlin ertragen?

Warum nimmt man als Architekt an einem solchen Wettbewerb teil?

In einem nackten Umgebungsmodell würde gefragt, was diese Baracke da machte. Es soll Gegenden in Deutschland geben, da hat man in Zeiten des Mangels primitivste Bauten vergleichbarer Gestalt, die eigentlich für die Behausung von Schafen gedacht waren, inmitten der Gemeinschaft gesetzt, um das Volk besser versammeln und instruieren zu können, und nannte diese dann Kulturhaus. In Berlin bauen sie sowas freiwillig, mit aufwendigsten Mitteln für wertvollen Inhalt in prominentester Lage, doch weil Baracke nicht so gut klingt, nennt man es lieber Scheune und will an antike Schatzhäuser erinnert wissen, obgleich niemand je eine Scheune mit solch Proportionen sah.

1

Claudia V | 18.04.2017 16:55 Uhr

let them build!

Was kann man bei Herzog de Meuron eigentlich falsch machen? Gerade wurde ihr Jahrhundertwerk in HH eröffnet.

 
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