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09.03.2020
Geschichtsvergessen in Frankfurt am Main
Petition für die Städtischen Bühnen
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mages | 10.03.2020 15:19 UhrEin Gebäude ist nicht nur ein Gebäude...
Ich schließe mich dem Kommentar Nr. 7 von »legoland« voll und ganz an und möchte hinzufügen: Ein Gebäude kann auch ein Erinnerunganker sein!
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Fredersen | 10.03.2020 14:58 Uhr@legoland, @vergebene liebesmüh
Geht ihr denn davon aus, dass ein Neubau die räumlichen Qualitäten, die legoland beschreibt, nicht bieten kann?
Gerade die Themen (dann öffentliches) Foyer und Dachterrasse sind doch wichtige Aspekte in einem noch zu führenden Wettbewerb für einen Neubau.
Ich kenne die bestehenden Räumlichkeiten, finde sie auch Ok, sehe aber auch noch sehr viel Luft nach oben.
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Vergebene Liebesmühe | 10.03.2020 13:45 Uhr@legoland
Diese Betrachtung überschreitet nur leider den Kenntnishorizont der meisten Kommentatoren hier.
7
legoland | 10.03.2020 09:44 UhrIdentifikation
Das Foyer mit dem Chagallsaal und dem großartigen Ausblick auf die Gallusanlage mit ihrem Hochhauscluster ist nach meiner Überzeugung ein Identifikationsort für jeden Frankfurter Opernbesucher - ein einmaliges Schaufenster zur Stadt, das gleichzeitig als Wandelhalle, Bühne und Pausenrestaurant funktionert. Und nicht zu vergessen die Dachterasse, von der aus man dem Überstunden machenden Freund am Schreibtisch im Eurotower zuwinken kann! Unprätentiöser 60er Jahre-Funktionalismus at its best!
Kein Mensch braucht an der Stelle rek0nstruierten Jugenstilkitsch.
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STPH | 10.03.2020 08:05 Uhr...
immer wieder interessant wie emotional und subjektiv Geschichte ist. Dieser Blätterteig aus mehreren Generationen die hier aus der Versenkung auftauchen.
Vielleicht überlassen wir den jungen oder jüngsten die Entscheidung, statt immer wieder überkommene Selbstinszenierung, Machtausübung der alten zu ertragen. Die trauten auch keinem über 30.
Enkel haben oft überraschende Zugänge zu ihren Opas.
Haben die tollen Riesenscheiben eigentlich die 68 Demos überlebt, oder war das damals schon links? Wer im Glashaus sitzt...
Das niederschwellige zusammengekleisterte ist provozierend schön. Wer will da reinschlagen. Die zierlich freundliche Moderne prägt immer noch Frankfurt in weiten Teilen. Auch eine Form der Demokratie... der Generationen
5
********** | 09.03.2020 21:14 UhrKultur pur
Vor lauter * überliest man ja fast die kritische Berichterstattung zu diesem Konglomerat.
Mich würde mal interessieren wieviele Bürger sich mit einem derartigen Gebäude identifizieren. Mit Sicherheit findet man ein paar *, aber das breite Volk findet dieses Gebäude schlicht hässlich. Das Gebäude erinnert an eine Mischung aus Erichs Lampenladen und Dresdner Kulturpalast, sehr identitätsstiftend.
Wobei wir wieder beim Thema sind. Anstatt kritisch eine derartigen Baustil zu hinterfragen überschlägt sich die Architektenschaft reflexartig in nebulösen Argumenten für den Erhalt.
Geschichtsvergessen war die Generation die derartige Gebäude gebaut hat und noch heute baut.
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auch ein | 09.03.2020 17:25 Uhrarchitekt
" ein Verlust gegenüber dem hervorragenden Jugenstil-Bau von Heinrich Seeling.", ein "Nachbau an dieser Stelle" etc....
Das sind ja einerseits schreckliche Vorstellungen, andererseits zusätzlich das Risiko WELCHE Vergangenheit man nachbaut, wer welche Vergangenheit gut und wichtig findet...
EIne unendliche Diskussion.
Und über diese verliert sich leider die Ursache der Diskussion : MAN BRAUCHT EIN SCHAUSPIELHAUS
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Parkschützer | 09.03.2020 16:40 UhrFriedrich-Ludwig-Jahn-Sprotpark Berlin
" ... dass die Stadt eine Baupolitik betreibe, "die identitätsstiftende Bauten der Stadtgeschichte auslöscht und neue Surrogate schafft, welche vornehmlich der Vermarktungslogik eines globalisierten Standortwettbewerbs folgen.
Vor allem beklagen die Unterzeichner*innen die undemokratischen Entscheidungsprozesse, die unter Ausschluss der Stadtbevölkerung stattgefunden haben. Daher fordern sie nun eine "transparente, öffentliche Debatte ..." Überall das selbe! Bitte unterstützen Sie auch die Petition zum Erhalt des Jahn-Stadions in Berlin, dass schon im Herbst abgerissen werden soll, samt seiner stadtbildprägenden, skulpturalen Flutlichtmasten.
www.jahnsportpark.de
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Fredersen | 09.03.2020 16:12 UhrBlickt nach Vorne
Aus der Perspektive der "Jungen" halten hier Boomer an einer Schrottimmobilie fest. Die Qualität der Anlage erschließt sich nur schwer. Ein Neubau (nach meiner persönlichen Meinung zwingend an dieser Stelle) könnte über ein großes, offenes Foyer die Hochkultur für breite Schichten erlebbarer machen. So wie es in anderen europäischen Städten mit neuen Spielstätten vorgelebt wird.
Richtig ist aber, dass in Frankfurt ein öffentlicher Diskurs geführt werden sollte, der aber faktisch nahezu nicht stattfindet.
1
Baukultur | 09.03.2020 15:55 UhrGeschichtsvergessener Bestandsbau
Es gibt Meisterwerke des Wiederaufbaus, auch in Frankfurt, dieser bauliche Irrtum gehört aber sicherlich nicht dazu.
Ein zusammenhangsloser Haufen Bauteile die dort derzeit aufgetürmt sind, in jeder Hinsicht ein Verlust gegenüber dem hervorragenden Jugenstil-Bau von Heinrich Seeling.
Sollte sich eine Wiederherstellung des Vorgängerbaus aus Kostengründen oder weil es keine Mehrheit bei einer Befragung der Stadtbewohner ergibt, verbieten, ist dringend über einen angemessenen Neubau an geeigneter Stelle nachzudenken.
Ich wünsche Frankfurt von Herzen Mut und Weitsicht in dieser Angelegenheit. Eine Städtische Bühne, die Aussieht wie ein antiseptisches Banken-Foyer will mir als Wohnzimmer für die Stadtgemeinschaft und als Ort der Identifikation jedenfalls nicht einleuchten.
Sollen abgerissen werden: Städtische Bühnen Frankfurt
Der Bau von 1963 steht am Willy-Brandt-Platz, am Eingang zur Frankfurter Innenstadt.
Apel, Beckert & Becker planten Theater und Oper als Doppelanlage.
Innenansicht der Städtischen Bühnen Frankfurt
Bildergalerie ansehen: 5 Bilder
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legoland | 10.03.2020 22:42 Uhr@fredersen @luxi
Natürlich könnte ein Neubau das Konzept zeitgemäß ebenso umsetzen, aber warum einen Bau, der im besten Sinn als städtischer Raum und kommunikativer Ort der Stadtgesellschaft "funktioniert", aufgeben, anstatt ihn bautechnisch zu ertüchtigen? Wie man zu der Aussage "alt und hässlich" kommen kann, ist mir rätselhaft. Man sehe sich nur die filigranen Glastüren mit den noch originalen Türbeschlägen oder die Handläufe der Geländer an. Die noch reichlich vorhandene bauzeitliche Substanz hat eine so hohe handwerkliche und ästhetische Qualität, dass sie kaum Alterungsspuren zeigt.