Zum ersten Mal erhält ein Schweizer die BDA-Goldmedaille für Architekten: Passend zur Veröffentlichung seiner Erweiterungspläne für die Fondation Beyeler, soll Peter Zumthor in diesem Jahr mit dem Großen BDA-Preis ausgezeichnet werden. Zuletzt vergab der BDA seinen ehrwürdigen Preis vor drei Jahren an Kanzleramt-Architekten Axel Schultes für eine Architektur, „in der das Schöne kein Schein und das Gute in höchster räumlicher Qualität vollendet“ seien.
Axel Schultes gehörte der diesjährigen Jury an – neben u.a. dem BDA-Präsidenten Heiner Farwick, Werner Oechslin und Gerhard Matzig von der Süddeutschen Zeitung. Peter Zumthor führe „die Architektur wieder auf das „Urschaffen“ des Menschen zurück“, heißt es in deren Begründung. Und Zumthor, der 2009 den Pritzker-Preis erhielt, bleibt sich treu: Mit der geplanten Erweiterung für die Fondation Beyeler will er den berühmten Museumsbau von Renzo Piano um drei kleine Bauten ergänzen. So macht er einmal mehr die Charakteristik des Ortes zum Thema seiner Arbeit – eine Heransgehensweise, die ihn mit der Therme in Vals international bekannt gemacht hat. Neben der Therme sieht die Jury das Kölner Kunstmuseum „Kolumba“, aber auch das Kunsthaus Bregenz als herausragende Werke Zumthors an.
Beim Großen BDA-Preis zählt jedoch nicht nur das Werk, sondern auch die Person: „Als kompromisslose Künstlerpersönlichkeit macht sich Zumthor frei von äußeren Zwängen und setzt damit die vermeintlich alternativlosen Standards, Techniken und Abläufe des heutigen Baubetriebs für sich außer Kraft.“ So geht er, laut Jury, als positives Beispiel voran und stärkt „auch allen anderen Architekten beim Streben nach Qualität den Rücken.“ Übergeben werden Medaille und Urkunde am diesjährigen BDA-Tag am 1. Juli 2017 in Münster. (dd)
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auch ein | 09.05.2017 10:46 Uhrarchitekt
"Als kompromisslose Künstlerpersönlichkeit macht sich Zumthor frei von äußeren Zwängen und setzt damit die vermeintlich alternativlosen Standards, Techniken und Abläufe des heutigen Baubetriebs für sich außer Kraft"
bei ihm mag das gelingen weil die bauherren gerne einen "promi" als werbung für ihre highlights haben und offensichtlich die folgekosten / unterhalt egal sind.....ansonsten ist das "frei von äusseren zwängen" echt etwas lächerlich. es ist eine technische angelegenheit, kunst hin oder her