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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Peter_Kulkas_Potsdamer_Stadtschloss_3432463.html

15.01.2014

Eröffnungswochenende

Peter Kulkas Potsdamer Stadtschloss


Es ist vollbracht: Das Rekonstruktionsprojekt von Peter Kulka , der brandenburgische Landtag in der äußeren Gestalt des zerstörten Potsdamer Stadtschlosses, ist fertig. Bereits seit Oktober 2013 zieht der Nutzer ein, und noch vor der ersten Parlamentssitzung hat nun am 18. und 19. Januar 2014 die Bevölkerung die Gelegenheit, das Haus im Rahmen eines Eröffnungswochenendes anzusehen.

Die politisch umstrittene Rekonstruktion der historischen Außenfassaden wurde durch eine Spende des Unternehmers Hasso Plattner ermöglicht. Insgesamt 307 vorhandene historische Bauteile und Steinfragmente wurden an ihren originalen Positionen wieder eingebaut.

Im Jahr 2009 hatten wir in einer BauNetz-Meldung zur Entscheidung für Kulka seine Erläuterungen im Wortlaut wiedergegeben. Es folgte damals eine Kommentierung der Redaktion zum Grundproblem dieser Rekonstruktion, die wir hier wiedergeben:

„Kulka ist immer dort sehr stark, wo er vorhandene historische Reste kongenial mit einer konsequent zeitgenössischen Zutat ergänzen kann. Das versucht er auch hier. Doch in Potsdam kollidiert er mit der Tatsache, dass hier bis auf minimale Fundstücke keine historische Substanz mehr vorhanden ist. Er kommt in Teufelsküche der Denkmaltheorie, wenn er ‚alte neue‘ Bauteile (Fassaden) mit ‚neuen neuen‘ Bauteilen (Innenausbau) in Kontrast setzt.

Er hat das Problem zwar erkannt (daher soll außen alles ‚alt‘ aussehen), aber nicht konsequent zu Ende gedacht. Das Potsdamer Stadtschloss wird am Ende so empfunden werden wie viele in der Nachkriegszeit realisierten Lösungen von geretteter alter Fassade mit modernem Innenausbau – siehe Gürzenich in Köln von Rudolf Schwarz oder Welfenschloss in Hannover von Dieter Oesterlen.

In zehn Jahren wird die Bausubstanz in Potsdam nicht mehr davon künden, dass hier fünfzig Jahre lang kein Schloss war. Die Betreiber des Schlossneubaus wollen genau das erreichen: die Tilgung der Geschichte. Und sie sind schlau genug, sich dafür der Dienste eines in dieser Hinsicht (bislang) unverdächtigen Architekten zu versichern.“  (-tze)

Fotos: Landtag Brandenburg/ Hans-Christian Schink, Klaus-Dietmar Gabbert, Manfred Dahmann


Zum Thema:

Informationen zum Eröffnungswochenende: www.landtag.brandenburg.de


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