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20.03.2024
So wohnt es sich im Wabenhaus
Peter Haimerl Architektur in München
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Stefan Frischauf | 22.03.2024 14:41 Uhr1. Experimente und 2. der Bedarf, 3. die Zeit
1. Experimente:
@gentlegiant: danke für den Hinweis auf Claude Parent und Paul Virilio 1964: "la fonction oblique".
@Super: Die Himmelsleiter zu Claude Parent ist gut begehbar?
@Sebastian Illichmann: Gerade Paul Virilio hat viele Dinge weit voraus gedacht. Diese Thesen mit C. Parent kannte ich nicht. Bin beeindruckt.
@joscic: Beschäftigen Sie sich mal intensiver mit Herrn Virilio (1932-2018). Und, ich glaube, Bertrand Russell hat mal so oder ähnlich gesagt: "Wer in seiner Jugend kein Kommunist war, der hat kein Herz. Wer's später immer noch ist, der hat keinen Verstand".
2. der Bedarf:
- "bezahlbarer Wohnraum" mit flexiblen / veränderbaren Grundrisstypologien zwecks Anpassung an verschiedene Lebensphasen und ihre Situationen / Anforderungen.
- finde das nur am Rande darin. Und stimme z.T. da mit den Kritikern hier überein.
3. die Zeit:
- Gegenfrage zum Architekten und Lehmbau im Stb-Skelett u.a., was Herr Haimerl ja auch realisieren möchte: wird er das auch wirklich machen wollen oder wird er sich eher (hippen) Markt- und Design-Vorlieben zuwenden, wenn er da wirklich so etwas umsetzen soll?
- will sagen: 38% d. globalen Carbon Footprints wurde 2020 im Bau erzeugt.
Irgendwie fehlt mir hier ganz viel.
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1000worte | 22.03.2024 12:18 UhrSoziale Verantwortung
Architekten tragen auch soziale Verantwortung! Was man momentan dringend braucht ist bezahlbare Sozialwohnungen, einfach und praktisch, was Baunetz auch ein Projekt von Büro barm aus Hamburg gezeigt hat.
Ein Projekt wie diese als Avantgarde oder Expriment ist völlig in Ordnung. Aber bitte nicht nachmachen!
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LutzR | 21.03.2024 18:01 UhrBeton
Schade, dass hier anstatt von nachhaltigen materialien einmal mehr Beton zum Einsatz kommt. Absolut unzeitgemäß und für ein "modernes und zukunftsweisendes" Projekt leider nicht gerade passend. Wieso kann man nicht einmal so kleine Projekte in Holzbauweise planen? Scheinbar dann doch eher als "Hinkucker" und PR-Show geplant. Und wie joscic schon schrieb, erinnert es an die sprichwörtliche "Käfighaltung" von Menschen in Großstädten, Hauptsache effizient im minimalen Raumverbrauch, mal sehen, wie oft sich die Bewohner den Kopf anhauen...
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peter | 21.03.2024 14:01 Uhrdie einstiegssituation in die badewanne
würde mich mal interessieren. wird wohl ziemlich eingeschränkt sein.
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Achim | 21.03.2024 11:11 Uhrindividuell
Schönes Konzept, dass aber auch Schwächen hat. Jedes Möbel muss individuell erstellt werden. exakt passend zur Geometrie. In den Innenräumen ist das teilweise sehr gut gelöst, in den Loggien teilweise gar nicht. Weniger als 1/3 der Loggiaffläche ist überhaupt nutzbar. Bild 23 "Himmelsleiter" ist dann einfach grausam. Typische Bauweise heutzutage: grau in grau mit schlechtem Sichtbeton/Rohbau. Sieht aus wie ein Knast und da möchte doch niemand täglich hoch laufen
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Archi | 21.03.2024 11:10 UhrBarrierefreiheit und Inklusion?
Wie funktioniert das Thema Barrierefreiheit hier?
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solong | 21.03.2024 11:00 Uhrwem es gefällt
... den bewohner ... zum beigefügten element ... zu degradieren ... warum nicht ... letztendlich nichts als werbewirksame selbstinzinierung des peter haimerl ...
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Fritz | 21.03.2024 10:41 UhrSuper
Hammergutes Projekt! Ich finde der Raumeindruck in der Wabe wirkt sehr angenehm - ich würde da sofort und gerne einziehen.
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joscic | 21.03.2024 10:35 UhrEher eine Dystopie
Die Idee einer Wabe zur rationalen Schaffung von Wohnraum war in der frühen Moderne mit hohem Bevölkerungswachstum noch halbwegs legitim, wenn auch durch die Analogie zum Bienenstaat schon technokratisch totalitär. Es würde mich nicht wundern, wenn Parent, Virilio et.al. Kommunisten waren, wie damals viele Intellektuelle. Dazu gab es gestern einen guten Film auf Arte über das Buch "Archipel Gulag" von Alexander Solschenitzin, das ein Schock für die französische intellektuelle Elite war, die die Sowjetunion und China mehrheitlich bewunderte. Heute werden solche Ansätze als ästhetische Spielchen wieder hervorgeholt. Aber die Ideologie, die dahinter steckt, ist nicht verschwunden. Das Wabenthema suggeriert, das es nicht genug Platz für alle gibt und wir darum die Form der Wohnung optimieren bzw. die Größe des Wohnraums je Person verringern müssen. Das haut im Grunde in die Kerbe von Leuten, die Zuwanderung als Bedrohung sehen, weil sie Angst haben, daß sie etwas abgeben oder mit anderen teilen müßten.
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Mainzer | 21.03.2024 09:25 UhrEinfach besser bauen
.... ist manchmal gar nicht so einfach.
Wenn wir uns diese extravagante, im Detail zudem etwas krampfig wirkende Wabenstruktur außerhalb des Experimentellen gönnen, dann müssen wir uns auch z.B. an das Schlafen mit Schlafbrillen gewöhnen.
Oder aber wir experimentieren weiter und kletten die Dreieckstücher als Verdunklung an den Fensterrahmen ...
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peter | 21.03.2024 09:17 Uhrals designobjekt natürlich sehr cool,
aber allein schon der krampf, wie man ein simples buchregal anbringen muss, zeigt, dass es keine antwort auf dringliche fragen bietet. ich glaube auch, dass der raum nach einer zeit ziemlich bedrückend wirken wird. im prinzip eine verschwendung von raum.
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Kritiker | 21.03.2024 06:56 UhrUnentschlossen
Ja. Die Probleme der gebauten Vorbilder aus den 60er Jahren ist ja bekannt. Jetzt hat man die Erschließung zwar anders gemacht. Aber die Probleme durch besonders kleine Waben noch vergrößert. Wahrscheinlich glaubt Haimerl das er das erfunden hat und deswegen wiederholt er die Fehler da er sich die anderen Buden nicht angeschaut hat. Peinlich. Interessant das ganze mal wieder zu versuchen, muss man zugeben, aber gestalterisch auch ein ordentlicher Fail. Hätte man wenigstens das Ding in keine Schwarmstadt gezimmert um eben vll. Die Peripherie aufzuwerten / attraktiver zu machen. Aber nee, einfach den Bauindustrie-cluster-f*** der Altenrebuplik Deutschland weitertreiben. Es ist einfach nur noch peinlich. Und dann ist es einigen auch noch wichtig das es mal was anderes/lustiges und nicht von BIG ist. Wie kaputt ist das System eigentlich, wie Abgestumpft ist unsere Branche. Allen ist offensichtlich einfach alles nur noch egal. Aus dem Ding hätte man was machen können, aber nicht an dem Ort, mit den besser funktionierenden Vorbildern und den Produktionsbedingungen.
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Sebastian Illichmann | 20.03.2024 19:33 UhrDanke für die Hinweise zu Claude Parent.
Kannte ich nicht.
Bin gerade hin und weg.
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Daniele | 20.03.2024 19:27 UhrVita
"Birg mich, Cilli" gestern - "Birg mich, Caeser" heut!
Vor einer klaren Meinungsäußerung muss ich aber noch genauer darüber nachdenken. Schön finde ich die Idee, die Horizontale und die Vertikale zur Diagonalen zu vereinen und so jedenfalls ganz geborgene Räume entstehen.
Oder ist das schon meine Meinung :-)?
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Super | 20.03.2024 18:14 UhrSuper
Und Claude Parent feiert eine PArty im Himmel.
Endlich mal was interessantes zum Thema wohnen!
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Sebastian Illichmann | 20.03.2024 17:24 Uhrtaugt mir.
Sehr, sehr spannend.
Ich würde gerne dort wohnen.
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Nachbar | 20.03.2024 16:22 UhrOk..
...ich kenne schon diverse Kommentare, die es jetzt hageln wird.
Trotzdem: ich finde es super. Es gibt mittlerweile so wenig Architektur in Deutschland, an der ich Spass habe. Hier habe ich ihn.
Beton in dieser Form einzusetzen betrachte ich trotz meiner Freude mittlerweile als nicht mehr zeitgemäss (siehe Klima). Vielleicht hätte man das ganze auch nachhaltiger konstruieren können.
Das Wabenhaus flankiert einen öffentlichen Platz im 4. Bauabschnitt der Messestadt Riem.
Gebaut wurde in Massivbauweise mit Infraleichtbeton für den Sockel, Ortbeton und Betonhalbfertigteilen für die Wabengeschosse.
Die über die gesamte Breite verglasten Waben messen 6,65 Meter.
Zwischenpodeste und optionale, maßgefertigte Möbeleinbauten sind Teil des Konzepts. Frisch bezogen beginnt ein „spielerisches Ausprobieren“ mit der Einrichtung, wie eine Bewohnerin erzählt.
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Din21 | 03.04.2024 18:06 Uhrsososiehtdiezukunftasu
Anmutung von aussen: Waben für grau oder beige gekleidete Künstler, die vor Arbeitsbeginn einmal rundum laufen müssen, um dann ein paar Stunden im Kreativraum (Wabe) eingesperrt mit Ihrem Apple Equipment abends ihrem Chef-Guru Ihre Designkreationen abzuliefern haben.
Stahlbeton ist das letzte Material was ich mir dafür vorgestellt hätte. "Scheiss auf Klima sagte das Gebäude, denn ich bin Kunst und Kunst darf alles ! " sagte der Künstler Architekt !
Menschen sind eben keine Bienen. So banal ist das. Auch wenn der intellektuelle Überbau zu stimmen scheint !