Der Neubau des Kulturzentrums TVCC des chinesischen Staatsfernsehens CCTV im Stadtzentrum von Peking ist am Montag um etwa 21 Uhr in Flammen aufgegangen.

Das Kulturzentrum TVCC, in dem einmal mehr als 10.000 Menschen arbeiten sollen, sollte unter anderem internationalen Journalisten als Pressezentrum dienen, weshalb auch ein Hotel der Kette Mandarin Oriental im Gebäude vorgesehen ist. TVCC ist ein Bestandteil des neuen dreiteiligen CCTV-Komplexes von OMA, der noch in diesem Jahr eröffnet werden soll.

Nach dem Großbrand steht nur noch ein ausgeweidetes Skelett direkt neben der neuen, über 230 Meter hohen Fernsehzentrale, die von Rem Koolhaas und seinem deutschen Kollegen Ole Scheeren geplant wurde. Der Komplex, dessen Grundsteinlegung 2004 nach langer Diskussion erfolgte, gilt als Vorzeigeprojekt der chinesischen Regierung. Die Bevölkerung Pekings betrachtet das Gebäude und seine Symbolik aber durchaus mit gemischten Gefühlen.

Tausende Schaulustige drängelten sich am Montagabend auf den Straßen, um Fotos vom lichterloh brennenden Gebäude des Staatsfernsehens zu schießen. Die Polizei sperrte die Region um das Gebäude großräumig ab. Insgesamt 85 Feuerwehrfahrzeuge und 595 Feuerwehrleute waren drei Stunden im Einsatz, bevor die Flammen gebändigt werden konnten. Bei den Löscharbeiten kam ein Feuerwehrmann ums Leben. Sechs Feuerwehrleute und ein CCTV-Mitarbeiter wurden verletzt.

Trotz des Flammeninfernos scheinen der CCTV-Bau selbst und das konstruktive Skelett von TVCC durch den Brand nicht zerstört worden zu sein, wie offizielle Meldungen angeben. Ersten Ermittlungen zufolge wurde der Brand durch Feuerwerkskörper ausgelöst, die zum gestrigen Laternenfest, das das Ende der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten markiert, in enormer Zahl auf Pekings Straßen verschossen wurden. Die Brandursache wurde aber noch nicht abschließend und eindeutig geklärt.

Till Wöhler, Peking

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