Vor neun Jahren wurde mit den Bauarbeiten begonnen, diesen Oktober kann der Neubau endlich eröffnet werden: Das Pecci Center for Contemporary Art im mittelitalienischen Prato (Toskana) hat einen Erweiterungsbau bekommen, der kaum zu übersehen ist, vielleicht fast wie eine Fußballarena aussieht. Für Entwurf und Planung dieses „Friendly Alien“ zeichnet der niederländische Architekt Maurice Nio verantwortlich. Sein Rotterdamer Studio Nio Architecten wurde 2007 von der Pecci-Familie, die sich bewusst für eine zeitgenössische Architektur entschieden hat, mit dem 14,4-Millionen-Euro-Projekt beauftragt.

Nios Entwurf beinhaltete neben der zweigeschossigen Ausstellungsellipse mit der emporwachsenden Antenne auch die Sanierung des bestehenden Museums. 1988 nach einem Entwurf des Rationalisten Italo Gamberini eröffnet, war das Centro Pecci in Prato das erste Museum für zeitgenössische Kunst in Italien – mit Arbeiten von u.a. Anish Kapoor, Jan Fabre oder Sol LeWitt finden sich neben italienischen Künstlern über 1.000 internationale Kunstwerke in der Sammlung von Enrico Pecci (1910–1988), dem größten Wollweber von Prato.

Mit „Sensing the Waves“ konnte Maurice Nio den bisherigen Ausstellungsraum nun verdoppeln, außerdem sind weitere Funktionen wie eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Open-Air-Theater, ein spezieller Raum für Performances, ein Bistro, ein Restaurant sowie eine Reihe von Seminarräumen in dem Erweiterungsbau untergebracht. Des Weiteren löst der Neubau auch das Problem der schwierigen Erschließung des Pecci-Centers – nun können alle Ausstellungen über einen Rundgang erschlossen werden. Der Titel „Sensing the Waves“ verweist auch auf die Funktion des Museums, das als Gebäude Kunst und Kultur übermitteln soll. Die Eröffnung des 3.000 Quadratmeter großen Anbaus findet am 16. Oktober 2016 statt.

Zum Thema:

www.centropecci.it

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