Nachdem das Büro Ortner & Ortner Baukunst (Wien) mit dem Mumok, der Kunsthalle Wien, sowie dem Leopold Museum bereits alle wichtigen Neubauten im Wiener Museumsquartier gestalten durften, ist ab heute auch ihr auf dem Dach des Leopold Museums entstandener Pavillon MQ Libelle für die Öffentlichkeit zugänglich. Die ursprünglich für April diesen Jahres geplante Eröffnung war wegen der Coronapandemie verschoben worden.
Die Architekten sehen den 500 Quadratmeter großen und 7,5 Milionen Euro teuren Dachpavillon ganz unbescheiden als Gesamtkunstwerk. Die geschwungene Glasfassade wurde von der Künstlerin Eva Schlegel gestaltet: „Die Libelle wird ummantelt von einem flirrenden Geflecht aus 2,35 Millionen weißer Punkte, die den Entwurf eines Seidentuchs abstrakt auf die Glasfläche bringen“, heißt es dazu im Pressetext. Ergänzt wird die Installation durch drei auf dynamischen Stützenbeinen stehenden Beleuchtungsringen der Künstlerin Brigitte Kowanz, die auch bei Nacht ein weithin sichtbares Erkennungszeichen über den Dächern des Museumsquartiers bilden sollen. Ihre Form, Größe und Anordnung bezieht sich auf den Grundriss des Pavillons, dessen klare, geometrische Form ebenfalls auf drei Kreisen basiert, wie man auf den Luftbildern erkennt.
Der bereits 2007 projektierte Pavillon, der über einen gläsernen Aufzug zu erreichen ist, soll künftig Platz für Veranstaltungen bieten, aber auch für Firmenfeiern zu mieten sein, um den Bau zu refinanzieren. „Wie im Museumsquartier üblich braucht man dort nichts zu konsumieren, so man nicht will – es soll ein Ort für Alle sein“, sagte Museumsquartier-Direktor Christian Strasser im ORF. In den kommenden Tagen wird es im Pavillon und auf der 900 Quadratmeter großen Dachterrasse Kunstinstallationen und Performances geben, beispielsweise werde die Fassade des Leopold Museums mit der Licht- und Klanginstallation „Fraktal“ bespielt. Als schönes Detail am Rande sei noch verraten, dass die Outdoormöbel im Innenhof des Museumsquartiers gerade neu gestrichen wurden – Grün, Farbton „Libelle“. (tl)
Fotos: Hertha Hurnaus
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Lutz Borchers | 04.09.2020 21:15 UhrZeichendeutung
Ich seh da keine Libelle. Das ist doch eher ein männliches Geschlechtsteil.