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22.08.2014
Digitale Schmuckdose
Pavillon von AR-MA in Australien
Wenn man heutzutage ein Kleeblatt nachbauen will, braucht man die richtige Software. Mit einer solchen hatte auch das junge australische Büro AR-MA einen Pavillon für den diesjährigen von der Sherman Contemporary Art Foundation (SCAF) ausgelobten Wettbewerb entworfen – und gewonnen. Der jährlich stattfindende Wettbewerb sucht nach innovativen Herangehensweisen junger aufstrebender Architekten und Designer aus Australien, dem asiatischen Pazifik-Raum und dem Fernen Osten. Passend: In diesem Jahr standen „Potentiale digitalen Entwerfens“ auf dem Programm.
Der Pavillon namens Trifolium steht in Sydney im Zen-Garten der Stiftung noch bis Oktober und ist eine computergefertigte skulpturale Form, die an ein dreidimensional gedehntes Kleeblatt erinnert. Das von außen recht klein wirkende Trifolium besteht aus drei Wölbungen, die den Innenraum in drei Abschnitte unterteilen. Hier verbirgt sich eine schier unendliche Zahl von kleinen und großen Krümmungen, allesamt aus schwarzem polierten Edelstahl. „Es ging darum, einen emotionalen und spielerischen Innenraum zu schaffen, in dem Spiegelungen, Sichtachsen, Licht und Schatten ständiger Veränderung unterworfen sind, sobald man sich bewegt“, erläutern die Architekten ihre „digitale Schmuckdose“.
Die äußere Hülle besteht aus Corian, einem Acrylstein, der vor etwa 30 Jahren entwickelt wurde und sich thermisch verformen lässt. Die Fassade mit ihren 152 Platten wird mit der inneren Struktur durch rund 452 Edelstahlklammern zusammengehalten. Insgesamt zählen die Architekten 3.000 Einzelteile, die für einen Herstellungsprozess von drei Monaten sorgten. „Eine logistische Herausforderung“ sei es gewesen, „jeweils das richtige Material zum richtigen Ort und zur richtigen Zeit“ parat zu haben. (pg)
Fotos: Brett Boardman
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