Das Neue Frankfurt hat nicht nur Siedlungen und ebensowichtige öffentliche Bauten hervorgebracht, um auch architektonisch eine neue Zeit zu manifestieren. Es sind während der berühmt gewordenen Ernst-May-Ägide auch kleine Bauaufgaben im klassisch-modernen Stil gelöst worden. So auch ein Pavillon im Frankfurter Huthpark, der von Eugen Kaufmann (1892-1984) geplant und errichtet wurde.
Nach einer Sanierung in den 1960er Jahren und langem Leerstand war der Bau reichlich heruntergekommen. Die Bürogemeinschaft ABS um DW Dreysse und Christian Dannehl hat nun nach langen Verhandlungen und Planungen die Sanierung abgeschlossen. Gestern wurde der Pavillon feierlich übergeben.
Ursprünglich diente das schön proportionierte Gebäude aus kantigen und abgerundeten Bauteilen als Unterstand für die Parkbesucher bei schlechtem Wetter. Außerdem wurden Umkleiden für Vereine und Schulklassen eingerichtet, die im Park ihre sportlichen Übungen abhielten. Der Pavillon passte sich der leichten Hanglage an, wodurch talseitig ein Untergeschoss entstand. Ein Schirmdach überwölbt den halbkreisförmigen Hauptraum im Erdgeschoss; von hier hat man einen schönen Rundblick in den Park.
Die Betonskelettstruktur und das Betondach wurden stellenweise saniert, die Ausfachungen mit Mauerziegeln geschlossen und verputzt. Teile der Wände und Decken haben eine Wärmedämmung erhalten; alle Oberfächen sind denkmalgerecht behandelt.
Zukünftig beherbergt der Bau ein Café und ein Restaurant. Deshalb wurde der bisher offene Unterstand entlang der Dachkante verglast; der Innenraum ist nun beheizbar. Die Raumhöhe wurde durch Absenkung des Bodens um 20 Zentimeter erhöht. Im anschließenden Gebäudeteil liegen jetzt eine Bar und Nebenräume, die Küche, Toiletten und Lagerräume sind im Untergeschoss eingerichtet.
Auf der Terrasse vor dem Halbrund soll im Sommer ein Biergarten entstehen - Frankfurt dürfte um eine attraktive Gastronomieadresse reicher sein.
Fotos: Lisa Farkas
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