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18.03.2022

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Kaleidoskopischer Kubus

Pavillon in Melbourne von MAP Studio


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Das Bauwerk mit dem Titel „The Lightcatcher“ ist der inzwischen siebte Beitrag der MPavilion-Reihe in Melbourne. Ähnlich dem Serpentine Pavilion-Programm in London entwirft jährlich ein anderes Büro einen temporären Bau für die Victoria Gardens. Nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass der Pavillon im Gegensatz zum britischen Pendant an einem anderen Ort wiederaufgebaut und somit weiterhin genutzt werden kann. So lauten zumindest die Vorgaben der Naomi Milgrom Foundation als Auftraggeberin des Pavillons.

In Melbourne folgten nach den Entwürfen 2017 von OMA / Rem Koolhaas & David Gianotten 2018 ein Pavillon von Estudio Carme Pinós und zuletzt 2019 von Glenn Murcutt. Wie auch andernorts musste der Beitrag für das Jahr 2020 pandemiebedingt ausfallen und auf Ende 2021 verschoben werden. Entworfen haben ihn der Architekt Francesco Magnani und die Architektin Traudy Pelzel von MAP Studio (Venedig). Ihr Lichtfänger-Projekt hatten sie letzten August vorgestellt, zu sehen ist die fertige Konstruktion bis April 2022. Und nachdem Australien seit Ende Februar wieder reguläre Reisende ins Land lässt, haben vielleicht sogar noch ein paar internationale Achitekturbegeisterte die Chance auf einen Besuch vor Ort.

Der luftige Kubus strahlt und glänzt in alle Richtungen: In einer aus Stahlstreben bestehenden Gitterkonstruktion, die auf vier U-förmigen Betonstützen ruht, platzierten die Architekt*innen schräg gestellte Paneele aus Aluminium. Diese reflektieren sowohl die Sonnenstrahlen als auch die Umgebung und gleichzeitig spenden sie Schatten. Zusätzlich spiegelt sich die strahlend gelbe, organisch geformte Untergrundfläche in einzelnen Paneelen, so dass der luftig-sonnige Eindruck noch verstärkt wird. Jedes der quadratischen Gitter-Module ist zwei Meter lang, insgesamt misst der Bau zwölf mal zwölf Meter bei einer Höhe von sechs Metern.

MAP selbst beschreiben die temporär angelegte Architektur als „kaleidoskopischen Kubus“, der als „Behälter für Ideen“ diene – denn wie bei einem Kaleidoskop ergäben sich durch die Spiegelungen immer wieder neue Bilder. Im Gegensatz zu den bisherigen Pavillons setzten die Architekt*innen allerdings keinen geschlossenen Raum um. Jenseits seines verspielten Charakters sehen sie ihren Entwurf nämlich auch als eine Art Warnung, als Hinweis auf die fragilen Zeiten, in denen wir leben – während derer sich von einer auf die andere Minute alles ändern kann.

Gemäß den Vorgaben wurde auch der Lichtfänger als temporäre Struktur angelegt, die durch die Verwendung von vorgefertigten Komponenten leicht versetzt und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden kann. (dsm)

Fotos: Anthony RichardsonJohn Gollings


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

tiffys | 19.03.2022 15:00 Uhr

kaleidoskopischer klapsmühlenkubus

...ein pavillon... als warnung also...

ich sag nur ein wort:

vielen dank.

2

STPH | 18.03.2022 18:49 Uhr

...

Architektur ist so gut wie sie es schafft unser Verhältnis zum Boden neu zu definieren, oder überhaupt zu definieren wie hier unter der schwebenden Plastik, dem Raum über uns.

1

G. Lenz | 18.03.2022 17:04 Uhr

Pavillon in Melbourne von MAP


Wenn ich mich recht erinnere, wurden die vielen durch Reflektionen und Spiegelungen an verglasten Fassaden getöteten Vögel auch im BauNetz bereits problematisiert - UND nun dieses Licht-Verwirr-Spektakel - da werden sich die Vögel, die in den den ringsherum stehenden Bäumen nisten, besonders freuen ....

 
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