Der Yang Cheng-See liegt mitten in der knapp 650.000-Einwohner-Stadt Kunshan in der südchinesischen Provinz Jiangsu. Zwar handelt es sich hier nicht um eine der zahllosen chinesischen Millionen-Metropolen, aber das Leben dort wird als sehr urban, sprich hektisch und eng bebaut beschrieben. Vector Architects aus Peking setzen mit ihren Planungen für eine Öko-Farm an dem See bewusst einen Gegenpol.
Am Ufer erstreckt sich ein weitläufiges Gelände, auf dem vier kleine öffentliche Gebäude als Teil der Farm enstehen sollen: ein Clubhaus, ein Ausstellungsraum für Pflanzen, ein Informationszentrum und der Ernte-Pavillon, der als erster Bau des Ensembles soeben fertig gestellt wurde.
Die Architekten wollten mit der Architektur auf die umgebende weite Landschaft reagieren, die Gebäude mit ihr verschmelzen und den besonderen Ort dadurch weiter stärken.
Der Ernte-Pavillon ist ein unaufgeregter flacher Kubus mit einem schwebenden Dach aus vorgefertigten Aluminiumstangen. Die Dachfläche kragt an allen vier Seiten unterschiedlich weit aus. Dadurch entsteht reihum eine Übergangszone zwischen innen und außen, die zu verschiedenen Aktivitäten in ihrem Schatten anregen soll.
Die Fassade setzt sich aus zwei Schichten zusammen. Die innere besteht aus raumhohen Glaspanelen, davor sind vertikale Bambuslatten angebracht. Die rahmenlosen Glastüren sind schwenkbar und bei guten Wetter weit geöffnet, sodass der Innen- und Außenraum ineinander übergehen: Der Bezug zur Natur sollte möglichst groß sein.
Alle Fotos: Shu He Photo
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Amateur | 02.06.2012 12:45 UhrWahnsinn
bin ja eigentlich jemand der hier nie kommentiert, aber hier kann ich mich mit meiner Begeisterung nicht mehr zurück halten. Diese Architektur ist fantastisch! Selten sieht man die Mies´sche Gedankenwelt so perfekt umgesetzt. Und das im Nirgendwo irgendwo in China. Gratulation!!!