Das kleine Städtchen Vizovice bei Zlin, weit im Osten Tschechiens, ist Sitz des Unternehmens KOMA Modular, das seit 1992 im Bereich des modularen Bauens aktiv ist. Im letzten Jahr realisierten Chybik + Kristof Associated Architects (Prag) auf dem Firmengelände ein 170 Quadratmeter kleines Haus, das die Möglichkeiten des modularen Bauens jenseits streng orthogonaler Ordnungen inszeniert.
Die Architekt*innen und der Hersteller arbeiteten bereits früher zusammen. Im Jahr 2014 erstellte das Büro einen Masterplan für den Eingangsbereich und das öffentliche Areal des Fabrikgländes, auf dem nun insgesamt drei modulare Gebäude stehen. Im selben Jahr stellten sie außerdem die (natürlich ebenfalls modulare) Cafeteria für KOMA fertig. Im Jahr darauf entwarfen Chybik + Kristof den tschechischen Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand, der später in ein Bürogebäude für KOMA umgewandelt wurde.
Das kürzlich fertiggestellte Haus sieht auf den ersten Blick überhaupt nicht wie ein modulares Gebäude aus. Mit dem Konzept der „gedrehten Container“ sollen neue Möglichkeiten des modularen Bauens demonstrieren werden, die über die übliche Beschränkung auf eine orthoganale Anordnung hinausgehen. Sechs containerartige Module fungieren dafür als konstruktive Basis. Zwischen diesen spannt sich ein architektonisch frei geformter Raum auf, der sich entsprechend der jeweiligen Nutzung rekonfigurieren lässt. Die Kosten beliefen sich auf 1,5 Millionen Euro.
Das Haus soll nicht nur selbst als eine Art Case Study dienen, sondern laut den Architekt*innen auch als „Innovationszentrum“, an dem Forscher*innen neue Methoden und Produkte im Bereich des modularen Bauens entwickeln. (iva)