Die östliche Pariser Peripherie ist von einer oft etwas willkürlichen Mischung aus historischen Stadtkernen, wuchernden Infrastruktureinrichtungen und modernen Großwohnsiedlungen geprägt. Kein Wunder also, dass viele Orte sich wieder verstärkt um ihre Zentrumsqualitäten bemühen. Brou-sur-Chantereine zum Beispiel verfügt über einen wunderschönen alten Park, der nun von Olivier Werner (Paris) um einen Pavillon ergänzt wurde. Hier sollen verschiedene Aktivitäten ihren Platz finden: vom Vereinsabend über Ausstellungen bis hin zu Konzerten und Festivals.
Angesichts dieser unspezifischen Vielfalt an Programm setzt Werner für die Architektur auf eine Strategie der Zurückhaltung. Eine schlichte Mauer schirmt den Pavillon zur Straße hin ab, während das Gebäude selbst aus nur zwei Volumen besteht, die durch ein flaches Pultdach zusammengefasst werden. Im geschlossenen Teil sind alle Serviceeinrichtungen untergebracht, während der stützenlose Hauptraum mit seiner großflächigen Verglasung eine enge Beziehung zum Park herstellt.
Auch Materialien kommen nur ausgewählt zum Einsatz. Die Außenwände bestehen aus sandgestrahltem hellen Beton, die Innenwände sind weiß verputzt. Einen Kontrast dazu bilden der dunkle Boden aus poliertem Beton, die grau gestrichenen Elemente der Fassade und eine gelbe Wand als einzigem farblichen Akzent. Um so grüner leuchten dagegen die großen alten Bäume im Park, die von extrem schlanken weißen Stahlstützen gerahmt werden. Eine Architektur also, so leicht, dass sie im Alltag von Brou-sur-Chantereine schon bald eine besonders gewichtige Rolle spielen dürfte.
Fotos: Franz Bourgeois
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rouby | 08.10.2013 12:44 Uhrpavillon von Olivier Werner
Liebe Herr Werner!
Ich finde das wunderschön als koncept, wunderschön als material, wunderschön als bau, es integriert sich so gut in das futurisches architektur in the city!!!
Eine Französin