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29.08.2008

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Drei Sterne Deluxe

Pavillon bei Bielefeld


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Es ist immer spannend, wenn Architekten auf Produkt-, Grafik- und Kommunikationsdesigner treffen und gemeinsam Projekte erarbeiten. Die interdisziplinäre Büroplattform 3Deluxe (Wiesbaden) veröffentlicht in Kürze ihre zweite Monographie: „3Deluxe – Transdisciplinary Approaches To Design“ stellt 3Deluxe-Projekte der letzten fünf Jahre vor, unter anderem auch den Leonardo Glass Cube.

Dieser Pavillon in Bad Driburg bei Bielefeld – eine ‚Corporate Architecture’ für den Glashersteller Leonardo – ist das erste permanente Bauwerk von 3Deluxe, die bisher virtuelle Architekturkonzepte, temporäre Bauten und zahlreiche Grafikprojekte gestaltet haben.

Die bauliche Struktur besteht aus zwei formal kontrastierenden Elementen, einem geometrisch, stringenten, quaderförmigen Hüllvolumen und einer mittig in den Innenraum eingestellten Freiform. Diese wellenförmig geschwungene weiße Wand soll den introvertierten Ausstellungsbereich umschließen und den extrovertierten Umgang entlang der Glasfassade begrenzen. Die separaten Gebäudezonen werden durch drei skulpturale, weiße Strukturen miteinander verknüpft. In ihrem Zentrum sind Ober- und Untergeschoss durch einen von Stegen durchkreuzten Luftraum verbunden, so dass sich der Pavillon nicht nur in horizontaler Ebene, sondern auch von oben nach unten eröffnet. In den Nischen, die sich innerhalb des Wandkontinuums bilden, werden die Produkte inszeniert.

Die Glassfassade des Gebäudes bildet eine interessante Schnittstelle zwischen innen und außen: Vorgeblendete Lisenen finden ihre Fortsetzung in einem Wegenetz aus weißem Beton, das den gesamten Baukörper umgibt und ihn mit seinem Standort verwachsen lässt.

Die Gesamtkosten des sieben Meter hohen Pavillons betrugen acht Millionen Euro.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

Olaf Sclüter | 27.11.2009 09:42 Uhr

Leonardo Glass Cube

Im Rahmen eines dreigeteilten Vortrags wurde das Gebäude von Architekten, Gipskartonhersteller und den Ingenieuren für Mobiliar und Genetics (die organischen Strukturen) vorgestellt. Je länger der Vortrag andauerte, umso ernüchterter die Zuhörer: Innen alles nur Karton. Wie hört sich das beim Anklopfen an? Warum hatten die Architekten nicht den Mut, die imposante Betonstruktur des Rohbaus angemessen in Szene zu setzen?
Was man aus der eigentlich für Klärbecken entwickelten Schalung machen kann, ließ sich im Pavillon der Christlichen Kirchen auf der Expo in Hannover ansehen (im Untergeschoss).
Die Glasfassade eine faszinierende Leistung: Zwischen den Scheibenstößen verlaufende Stahlseile ziehen die nur auf den inneren Betonwänden liegende Dachplatte, im Zentrum durchhängend konstruiert, an den Rändern nach unten. Verglasungsprofile nicht erforderlich! Welche Freiheit hätte diese Konstruktion den Architekten ermöglicht!
Die Genetics - diese Spinnwebenartigen Struturen, die ab und an den Blick verstellen: Technisch eine prima Leistung (bestehen aus Tragskellet, füllendem Schaum und Kunststeinhülle), aber was sollen die da? Warum sind sie im Inneren 3-dimensional und außen nur 2-dimensional ?
Fragen an die Architekten könnten sein:
Warum muß auf einem amorphen Grundriss eine quadratische Dachplatte liegen? Warum liegt sie horizontal?
Der Kontrast zwischen organischen Innenräumen und kantiger Hülle funktioniert nicht, weil auf der Fassade Ornamentik betrieben wird und das Zusammenwachsen von Landschaft und Gebäude funktioniert nicht, weil der Kubus zu hart ist.
Trotzdem Dank an den Bauherren, ein solches Gebäude ermöglicht zu haben!

8

Nur zu Gast | 08.09.2008 00:49 Uhr

Grafik...

...mehr nicht.

Ein Bau für's Foto. Mag man JMH noch einen gewissen Mut unterstellen ein zusammengespartes Holzgebäude komplett gelbgrün zu beschichten, ist ein hochskaliertes Apple-Design kaum irgendwie relevant.

Es demonstriert lediglich, dass das Beherrschen der gängigen Technik und des entsprechenden Marketingvokabulars reichen um auf dem Land UFOs abzuladen.

Dazu ist die Berichterstattung hanebüchen. Vertikale und horizontale Räume, die sich überlagern - eine Sensation. Und wie die Applikation zweidimensionaler Elemente das Ding mit dem Gelände verwachsen lässt - malerisch.

Tatsächlich fragt man sich, wie bei all der Transdisziplinarität (wohl ein Wert an sich) das dreidimensionale Denken so abrupt an seine Grenzen gestoßen ist - an der Attikakante oder am Budget. Anders kann man sich das Ergebnis kaum erklären.

7

hurz | 02.09.2008 20:44 Uhr

zu Kommentar 1

Oskar Niemeyer hat so etwas, trotz seines langes
Schaffens, niemals hinbekommen.

6

BBC | 02.09.2008 16:40 Uhr

nicht zu ertragen

sind die elenden Dauernörgler und ihre missgünstigen Kommentare. "Der und der haben es schon vieeel besser gemacht." "I mog des nimmer sehn." "Hach, und sooo viele Bilder, total übertrieben." Ähnlich substanzloses Gejammer zukünftig bitte ins Kopfkissen weinen.
Der Entwurf ist der Aufgabe sehr angemessen, die Umsetzung sauber. Gelungen! Wünschenswert wäre mehr Architektur auf diesem Niveau.

Dank ans Baunetz für die 21 Abbildungen, inkl. Grundrissen und Schnitt. Die fehlen leider bei den meisten Berichten, zumindest bisher. Aber das wird ab jetzt vielleicht besser?

5

größter fan aller zeiten | 02.09.2008 16:20 Uhr

*träumherrlich*


Das gibts doch gar nicht, das es sowas gibt... in Deutschland, fast noch besser als die mensa in karlsruhe !!
Stark, Jürgen MH, sehr stark - und Hut ab vor den Bauherren.

ach - das ist garnich von ihm ?

;-)

4

PeterS | 02.09.2008 03:26 Uhr

schnittstellen

"Die Glassfassade des Gebäudes bildet eine interessante Schnittstelle zwischen innen und außen" das muss ich mir unbedingt merken fuer die naechste bauherrenpresentation...!

3

Vinci | 01.09.2008 16:52 Uhr

Glas Kubus (deutsch)

Wunderbar! Endlich mal keine Enttäuschung, nach schönen Renderings kommt das ebensoschöne Bauwerk!

2

wolfgang teiwes | 01.09.2008 16:52 Uhr

klasse

klasse architektur auf dem lande....
aber: gibt´s bei bielefeld auch ein bad driburg?

1

Stefan | 01.09.2008 16:52 Uhr

Drei Sterne Deluxe

Langsam, spätestens nach unserem ungekrönten König der Welle, Mayer H., kann man diesen elenden modischen Formalismus nicht mehre ertragen. Im Übrigen hat das alles Oskar Niemeyer, vor Lichtjahren, schon viel besser hinbekommen. Was ist wohl in die BauNetzredaktion gefahren das Projekt mit sage und schreibe 21, fast gleichen, Bildern ! zu dokumentieren? - wollte man damit etwa hintersinnig den Stumpfsinn dieses Machwerks blosslegen ?

 
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